Berufsporträts

Dr. Hans Schipper

Leiter des Südeutschen Klimabüros

Ich arbeite als Leiter des Süddeutschen Klimabüros am Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Das Klimabüro gehört dem KIT-Zentrum Klima und Umwelt an und vermittelt zwischen Wissenschaft einerseits und Öffentlichkeit, Medien, Politik und Wirtschaft andererseits.

Das Süddeutsche Klimabüro ist in ein Netzwerk von vier regionalen Helmholtz-Klimabüros eingebunden. Jedes Klimabüro ist dabei mit einem Helmholtz-Zentrum verbunden. Zusammen deckt dieses Netzwerk einen Großteil der Thematik der regionalen Klimaforschung ab. Durch eine gute Einbindung in der Region können die Klimabüros gut die Angelegenheiten regionaler Akteuren in ihrer Arbeit berücksichtigen. Eine direkte und wissenschaftlich fundierte Begleitung dieser Akteure wird damit möglich.

Das Klimabüro hat zum Ziel, einem breiten Publikum die Klima(wandel)-Thematik näher zu bringen. Dazu halten wir Vorträge und beantworten Anfragen. Darüber hinaus ist es eine der Aufgaben im Klimabüro, die Fragen aus der Öffentlichkeit in die Wissenschaft zu integrieren. Das machen wir, indem wir Workshops und Tagungen mit wissenschaftlichen Vorträgen für ein breites Publikum organisieren. Auch initiieren und leiten wir in diesem Zusammenhang wissenschaftliche Projekte, die Fragestellungen zum Thema Klima, meist in regionalem Kontext, angehen. Dafür stehen wir in engem Kontakt zu KIT-Institutionen, die sich mit der Thematik beschäftigen. Allen voran gehört dazu das Institut für Meteorologie und Klimaforschung.

Mein Interesse an der Kommunikation zwischen unterschiedlichen Disziplinen besitze ich schon spätestens seit meinem Studium. Als gebürtiger Niederländer habe ich an der Universität in Wageningen studiert und habe mich damals dafür entschieden, nicht die „klassische“ Meteorologie zu wählen, sondern „Boden, Wasser und Atmosphäre“ mit Spezialisierung auf Meteorologie. Während dieses Studiums kam ich deshalb mit verschiedenen Disziplinen der Naturwissenschaften in Kontakt. Ein verbindendes Element war stets das Wasser und dessen Kreislauf.

Die gewonnenen Kenntnisse konnte ich anschließend während meiner Promotion an der Ludwig-Maximilian-Universität München gut einsetzen. Das interdisziplinäre Projekt hieß GLOWA-Danube und hatte u.a. zum Ziel, den gesamten Wasserkreislauf der oberen Donau zu modellieren. Zum Projekt zählte auch eine große Gruppe Sozialwissenschaftler. In meiner Arbeit beschäftigte ich mich mit dem Downscaling von Niederschlagsfeldern im Einzugsgebiet der oberen Donau für die Kopplung an hydrologische Modelle.

Nach meiner Promotion blieb meine Nähe zu hydrologischen Themen bestehen. Der Schwerpunkt wechselte allerdings zu Hochwasserereignissen. Für deren Vorhersage ist kleinskalige Modellierung von extremen Niederschlagsereignissen notwendig. Ich führte diese Arbeit im Rahmen des EU-Projektes PREVIEW durch. Auch in diesem Projekt gab es für mich die Möglichkeit, meine Forschungsergebnisse unterschiedlichsten Interessierten vorzustellen.

Am Ende des Projektes PREVIEW wurde die Stelle am Süddeutschen Klimabüro frei. Im Klimabüro kann ich mich meinen wissenschaftlichen Hintergrund gut mit meinem Interesse für die Kommunikation verknüpfen.

Da ich in meiner Arbeitszeit fast nur drinnen tätig bin, genieße ich es, meine Freizeit draußen mit Wandern und Radfahren zu verbringen. Als Sport betreibe ich gerne Volleyball (das allerdings wieder eher drinnen) solange meine Knie es aushalten.

Kontakt
Telefon:0721 608 42831
Email: klimabuero[at]kit.edu

 

Fotonachweise:Sandra Göttesheim, Christina Endler, Julia Hackenbruch, Matthias Schwotzer

(Stand: 10.02.2012)

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