Klima-Studiengänge

Geologie ...in der Klimaforschung

Klimawandel ja… aber langsam

Eine Zeitskala von 30 Jahren? In den meisten Disziplinen der Klimaforschung nicht unbedeutend aber im geologischen Maßstab nur ein Bruchteil in der Klimahistorie. Geologen arbeiten auf Zeitskalen von Jahren über Dekaden bis zu mehreren hundert Millionen Jahren, wollen sie das Klima verstehen und den Anfängen des Erdklimas auf die Spur kommen. Doch nicht nur die Vergangenheit spielt für Geologen eine Rolle sondern auch die Zukunft. Beispielsweise forschen sie nach geeigneten Erdschichten, wenn es um die Speicherung von erneuerbaren Energien oder auch von Kohlendioxid-Emissionen geht.

Bei Geologen denkt der Laie vorrangig an Gesteinsforscher und damit nicht gänzlich falsch. Das Spektrum der Geologie ist aber größer. Geologen befassen sich auch mit den Wechselwirkungen zwischen den Vorgängen im Erdinnern, Prozessen auf der Erdoberfläche sowie klimatischen und biologischen Abläufen auf unterschiedlichen Längen- und Zeitskalen Die Geologie betrachtet das Klima als einen Schnittpunkt zwischen dem Erdsystem und der Atmosphäre und bringt damit eine wertvolle Perspektive in die Klimaforschung ein. Vorteilhaft hierbei ist auch, dass die Fächer Physik, Chemie und Biologie fester Bestandteil der Grundausbildung der Geologen sind.

Im Bereich der Klimaforschung schauen Geologen sowohl in die Zukunft als auch Millionen von Jahren in die Vergangenheit. Mit unterschiedlichsten Methoden analysieren sie das Klima der Vergangenheit und gleichen diese Erkenntnisse mit dem heutigen Wissen ab. Ziel der Untersuchungen ist es, ein genaues Verständnis von der Dynamik der unterschiedlichsten Prozesse zu gewinnen, ihre gegenseitige Beeinflussung zu bemessen und die Bedeutung der Phänomene für die Gesellschaft abzuschätzen. Dabei nutzen sie zum Beispiel sogenannte Klimaarchive, wie Bohrkerne aus Sedimenten oder aus dem Eis. Aus den in Jahrtausenden entstandenen Ablagerungen in den Erdschichten lassen sich frühere klimatische Bedingungen bestimmen. Diese Vergangenheitsuntersuchung nennt sich Paläoklimatologie.

Bei der Untersuchung der Mechanismen und Einflüsse der Erdoberfläche versuchen Geologen unterschiedliche Fragestellungen zu beantworten: Welchen Einfluss hat Verwitterung, saurer Regen oder ein veränderter Wasserhaushalt? Wie wirkt sich die (vom Menschen verursachte) Klimaveränderung auf die Beschaffenheit der Oberflächen aus? Bei der Betrachtung der Dynamiken im Erdinneren stellen sich Fragen wie: Welchen Einfluss hat die Plattentektonik oder der Ausbruch eines Vulkans auf das heutige Klima und welche Rolle spielten solche Ereignisse in der Vergangenheit?

Zukunftsgerichtete Themen der Geologie sind unter anderem die Entwicklung von Speichertechnologien und die Nutzung des unterirdischen Raumes, die Abschätzung von Naturgefahren und –risiken, das Management ländlicher Räume einschließlich Bodennutzung und Wassermanagement sowie Erforschung natürlicher Ressourcen und Energierohstoffe. Bei diesen Themen sind das Know-how und die Risikoabschätzung von Geologen gefragt.

Forscherportrait: Jana Meyer (DKRZ)

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