Wolken sind sichtbar gewordene Physik. Bei den Extremniederschlägen im Frühjahr 2016 wurden deren Auswirkungen für uns direkt spürbar. Qualitativ versteht man die Bildung von Wolken und Niederschlägen, aber die mathematischen Formulierungen in den Wettervorhersagemodellen sind noch mit erheblichen Unsicherheiten behaftet. Um zu verstehen, warum präzise Prognosen so schwierig sind, werden im ersten Teil des Vortrags die Prozesse beschrieben, die zur Wolken- und Niederschlagsbildung führen. Dabei dienen Filmaufnahmen aus dem "Vertikalwindkanallabor für Wolkenphysik" der Johannes Gutenberg-Universität Mainz zur Veranschaulichung. Der zweite Teil behandelt aktuelle Fragestellungen der Feldforschung, die die Mainzer Atmosphärenphysiker weltweit durch Einsatz verschiedener Forschungsflugzeuge mit hochmoderner Messtechnologie bearbeiten. So gelang mithilfe des konvertierten russischen Höhenaufklärungsflugzeugs M-55 "Geophysika" die direkte Untersuchung der in den Tropen zwanzig Kilometer hoch reichenden Gewittertürme. Ein Fazit ist, dass Fortschritte in der Vorhersage nur erzielt werden können durch das Zusammenwirken von experimenteller Forschung im Labor und in freier Atmosphäre, mit Theorie, numerischer Simulation sowie Satellitenfernerkundung.
Referent: Prof. Dr. Stephan Borrmann, Institut für Physik der Atmosphäre und Max-Planck-Institut für Chemie
Veranstalter: | Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Landeshauptstadt Mainz |
Veranstaltungsort: | Rathaus der Landeshauptstadt Mainz Ratssaal |
Beginn: | 24.01.2017 20:00 Uhr |
Ende: | 24.01.2017 21:00 Uhr |
Internet: | Weitere Informationen |