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(1) DKK ist Partner der Online-Vorlesungsreihe „Klimawandel und seine Folgen“

Am 1. Oktober startete das von der Robert-Bosch-Stiftung finanzierte Kooperationsprojekt zwischen WWF und DKK. Hierzu wurde an der Geschäftsstelle des DKK eine halbe Stelle für einen wissenschaftlichen Mitarbeiter geschaffen, die durch Dr. Michael Lüken kompetent besetzt werden konnte. Fast alle Mitgliedsinstitute des DKK hatten im Vorfeld Interesse an einer Mitwirkung angemeldet. Derzeit ist Dr. Lüken mit der Konzeption der insgesamt fünf Einheiten und der Suche nach Partner-Institutionen betraut. Die Reihe ist im Format Massive Open Online Course (MOOC) geplant und vermittelt knapp und konzentriert relevantes und wissenschaftlich fundiertes Wissen. Die virtuelle Vorlesung gibt Studierenden unabhängig vom Fachbereich und Lehrkräften in der Weiterbildung, sowie allen anderen Interessierten die Möglichkeit, sich ortsunabhängig und weitgehend zeitunabhängig zu informieren. Einige Universitäten und Lehrerseminare konnte das WWF schon als potenzielle Interessenten gewinnen. Mit ihnen wird die Möglichkeit von Credit Points, wie auch die Vergabe von Weiterbildungspunkten für Lehrkräfte eruiert.

(2) DKK-Workshop: Perspektiven der Klimaforschung 2025

Am 17. und 18. November veranstaltet das DKK zum zweiten Mal einen Strategieworkshop zu den zukünftigen Herausforderungen in der Klimaforschung. Hintergrund ist die grundlegende Umorientierung hin zu inter- und transdisziplinären Ansätzen, die auch die Klimaforschung und Klimafolgenfolgenforschung erfasst. Denn neben der weiterhin notwendigen Erforschung des Klimasystems, die seit vielen Jahren in Deutschland auf international hohem Niveau stattfindet, wird die Forschung zu den Auswirkungen von Klimaänderungen auf die Gesellschaft, zu den Rückwirkung auf das Klima selbst und zu Lösungsoptionen verstärkt in den Fokus rücken. Entscheidend ist dabei die Frage, inwieweit die von der Forscher-Community als wichtig erachteten Forschungsziele mit den Informationsbedürfnissen gesellschaftlicher Akteure kompatibel sind. Der diesjährige Workshop beginnt deshalb mit einem Dialog zwischen nicht-wissenschaftlicher und wissenschaftlicher Community auf Grundlage der vorläufigen Thesen des DKK.

(3) DKK-Workshop: „Wie geht heute (noch) Klima-Kommunikation?“

Am 16. September hatte sich der Arbeitskreis Öffentlichkeitsarbeit des DKK zu einem internen Workshop zu heutigen Möglichkeiten und Herausforderungen der Klima-Kommunikation zusammengefunden. Hintergrund war die Beobachtung, dass sich die Medienaufmerksamkeit weg von der Analyse des Klimawandels hin zu den Lösungsmöglichkeiten  und den gesellschaftlichen Herausforderungen des Klimawandels verschoben habe. Dies wurde an dem ungleich schwächeren Medieninteresse am jüngsten IPCC-Klimabericht (AR 5) im Vergleich zum sieben Jahre zuvor erschienenen AR 4 deutlich, wie die Leiterinnen und Leiter der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der verschiedenen Forschungsinstitute feststellten. Je ein Impuls aus der Perspektive der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit (Ute Kreis, Universität Hamburg, und Dr. Annette Kirk, Max-Planck-Institut für Meteorologie) aus der Perspektive eines Wissenschaftlers (Dr. Dirk Notz, Forschungsgruppenleiter am Max-Planck-Institut für Meteorologie) und eines Journalisten (Christopher Schrader, Süddeutsche Zeitung) gaben die Vorlage für eine lebhafte Diskussion. Die These der beiden PR-Expertinnen, dass das Klimathema zum „Normalzustand“ eines wissenschaftlichen und für die Öffentlichkeit tendenziell schwierigen Themas zurückgekehrt sei, fand allgemein Zustimmung. Welche konkreten Konsequenzen sich damit für die Öffentlichkeitsarbeit ergeben, blieb offen. Hier wünschte man sich mehr Unterstützung durch Forschung. Insbesondere die Perspektive der Pressestellen an Forschungsinstituten bleibe bei einschlägigen Studien oftmals außen vor.

(4) Klima-Kommunikation beschäftigt britisches Parlament

Mit der Frage der Klimakommunikation beschäftigte sich auch ausgiebig der Ausschuss für Wissenschaft und Technologie des britischen Unterhauses. In seinem Abschlussbericht stellt das Gremium fest, dass es bisher nicht gelungen ist, die zentralen Erkenntnisse der Wissenschaft in die Öffentlichkeit zu vermitteln. Zum einen herrsche ein unterschiedliches Verständnis von Klimawandel und zum anderen gehe die Öffentlichkeit fälschlicherweise davon aus, dass sich die Wissenschaft in ihren zentralen Erkenntnissen nicht einig sei. In diesem Zusammenhang wird insbesondere die für das öffentliche Informationsbedürfnis besonders relevante BBC kritisiert, da sie nicht genügend zwischen wissenschaftlich hinreichend sicheren Ergebnissen, Meinungen und umstrittenen Details unterscheiden würde. Der Ausschuss fordert als Konsequenz von der britischen Regierung eine „climate change communication strategy“.

http://www.publications.parliament.uk/pa/cm201314/cmselect/cmsctech/254/254.pdf (pdf)

(5) "Klimawandel – eine Herausforderung für die öffentliche Sicherheit"

Das Zukunftsforum Öffentliche Sicherheit http://www.zukunftsforum-oeffentliche-sicherheit.de/index.html  hatte sich am 16. Oktober zu seinem 23. Forum am Deutschen Bundestag getroffen, um den Klimawandel einmal aus einer Sicherheitsperspektive zu beleuchten. Zu Beginn skizzierte Dr. Daniela Jacob (CSC 2.0 am Helmholtz-Zentrum Geesthacht) den aktuellen Stand der Klimafolgenforschung auf Grundlage des IPCC AR 5 und Prof. Dr. Ortwin Renn (Universität Stuttgart) die besonderen gesellschaftlichen Herausforderungen des Klimawandels als systemisches Risiko. Die beiden Bundestagsabgeordneten Andreas Jung (CDU) und Prof. Dr. Lars Castellucci (SPD) „antworteten“ aus politischer Perspektive. Der zweite Teil befasste sich mit „Klimawandel und Migration“, einem Phänomen, das der Generalsekretär der Deutschen Roten Kreuzes, Clemens Graf von Waldburg-Zeil auf die westlichen Gesellschaften zukommen sieht, auch wenn Klimawandel nicht immer hinreichend von anderen Migrationsgründen unterschieden werden kann. Der dritte Teil stellte die Frage nach dem Stand der Klima-Anpassungsstrategien auf nationaler Ebene – vor dem Hintergrund der derzeitigen Überarbeitung der Nationalen Anpassungsstrategie. Moderiert wurde der erste Teil von Marie-Luise Beck, Geschäftsführerin des DKK und Mitglied im Vorstand des Zukunftsforums Öffentliche Sicherheit.

Das Zukunftsforum tagt unter der Schirmherrschaft der Innenpolitiker Clemens Binninger (CDU/CSU), Gerold Reichenbach (SPD), Frank Tempel (Die Linke) und Irene Mihalic (Bündnis 90/ Die Grünen) dreimal im Jahr zu unterschiedlichen Zukunftsthemen der Öffentlichen Sicherheit, die nach dem Verständnis dieses Kreises über die klassische innere Sicherheit hinausgeht.

(6) Junge Forscher/innen für den Klimaschutz gesucht!

Der WWF Deutschland und die Robert Bosch Stiftung rufen erneut zur Bewerbung für die Schülerakademie 2°Campus auf. Die Schülerakademie verbindet aktuelle Forschung mit Klimaschutz und bietet jungen Menschen die Gelegenheit, gemeinsam mit Wissenschaftler/innen für eine klimafreundliche Zukunft zu forschen. Wie die Treibhausgase senken und wie den Klimawandel bremsen? 2°Campus liefert konkrete Antworten. Für das Jahr 2015 werden wieder Jugendliche zwischen 15 und 19 Jahren gesucht, die Spaß am Forschen haben und sich mit ihren Talenten für den Klimaschutz einsetzen möchten!  Bewerbungsschluss ist der 02. Dezember 2014. 2°Campus 2015 findet in den Frühjahrs-, Sommer- und Herbstferien statt, zumeist in Berlin bzw. in den Städten der jeweiligen Partneruniversitäten. Die Teilnahme ist (bis auf die Anreise) kostenfrei. Ausführliche Infos unter: www.2-grad-campus.de

(7) Grünen-Bundestagsfraktion: „Die Auswirkungen des Klimawandels auf Deutschland“

Die derzeitige Überarbeitung der Deutschen Anpassungsstrategie durch die Bundesregierung ist Anlass für die Bundestagsfraktion der Grünen zu einem öffentlichen Fachgespräch einzuladen, um einen Überblick über die Klimafolgen in Deutschland zu geben und gemeinsam über Anpassungsstrategien beraten. Programm und Anmeldung unter: http://www.gruene-bundestag.de/news/termin_ID_2000125/veranstaltung/klimawandel_auch_wir_sind_betroffen_terminID_831.ht

(8) Climate Engineering - Öffentliche Sitzung des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung zum neuen TAB-Bericht

Am 24.09.2014 fand am Deutschen Bundestag unter dem Vorsitz von Patricia Lips (CDU/CSU) eine öffentliche Sitzung des Büros für Technikfolgenabschätzung beim Deutschen Bundestag (TAB) zum Thema „Climate Engineering“ statt. Zu Beginn stellte Prof. Dr. Armin Grundwald, Leiter des TAB, das von der Bundestagsfraktion der SPD in Auftrag gegebene, Gutachten zu den Möglichkeiten und Risiken des „Climate Engineering“ vor.

Unter „Climate Engineering“ (CE), auch bekannt unter dem Begriff „Geoengineering“, versteht man die Verwendung von technologischen Mitteln, die in die geochemischen oder biogeochemischen Kreisläufe der Erde eingreifen. Man unterscheidet zwei Strategien: zum einen will man die Sonneneinstrahlung zu beeinflussen (Solar Radiation Management (SRM)) und zum anderen die CO2-Konzentration in der Atmosphäre reduzieren (Carbon Dioxide Removal (CDR)). Die anwesenden Sachverständigen beurteilten die vorgestellten Ansätze kritisch, da es sich derzeit um hypothetische Technologien handele und Anwendungen mit großen Risiken verbunden seien.
Zudem bestand unter den Experten Konsens, dass zunächst ein ausgeprägter politischer Diskurs bspw. über die völkerrechtlichen Implikationen initiiert werden müsse. CE sei der Versuch, der „Reparaturpolitik“ eine neue Facette hinzuzufügen. Dies dürfe nicht den Anschein erwecken, dies könne „Vorsorgepolitik“ (Klimaschutz) ersetzen.

Der TAB Bericht kann als PDF hier eingesehen werden.

(9) Zur Sache

Neu in unserer Kolumne: Prof. Peter Lemke zur Bedeutung der regionalen Klimaforschung für Deutschland Link und Prof. Martin Visbeck zu den aktuellen Entwicklungen in der integrativen Klimaforschung Link

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