Am 31. Oktober beginnt die nächste UN-Klimakonferenz (COP 26) im schottischen Glasgow unter der Präsidentschaft Großbritanniens in Partnerschaft mit Italien. Fünf Tage vor Beginn diskutierten Expertinnen und Experten aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft beim Online-Briefing über die anstehenden zwei Verhandlungswochen. An den Klimagipfel, der wegen der Corona-Krise im vergangenen Jahr ausgefallen war und nun nachgeholt wird, sind große Erwartungen geknüpft. In den vergangenen Jahren haben die Klimaschutzanstrengungen weltweit zwar zugenommen, auf Zielkurs befindet sich die Welt jedoch noch lange nicht.
Es geht bei den direkten Verhandlungen der Staatschefs in Glasgow unter anderem um die Frage, wie die Staaten weltweit Treibhausgase messen und erfassen und wie häufig sie ihre nationalen Beiträge zum Klimaschutz (Nationally Determined Contributions, NDCs) überprüfen werden, um mögliche weitere Treibhausgas-Einsparungen vorzunehmen. Darüber hinaus stehen folgende Fragen im Mittelpunkt:
Bei unserem Briefing im Voraus spannten Staatssekretär Miguel Berger des Auswärtigen Amts und Staatssekretär Jochen Flasbarth des Bundesumweltministeriums den politischen Rahmen des diesjährigen Klimagipfels auf und Jill Gallard, britische Botschafterin in Deutschland, legte dar, was Gastgeber Großbritannien erwartet und nannte Fortschritte bei Mitigation, Adaptation, Klimafinanzierung und weltweite Kollaboration über alle Gesellschaftsbereiche und Sektoren hinweg als Ziel. DKK-Vorstandsvorsitzende Professorin Astrid Kiendler-Scharr legte in ihrem Vortrag die Bedeutung des aktuellen Weltklimaberichts für die Ziele des Pariser Abkommens dar: Ohne eine sofortige, rasche und umfassende Reduktion der Treibhausgasemissionen wird eine Begrenzung der Erwärmung auf 1,5 Grad Celsius nicht einzuhalten sein. Welche politischen Antworten dabei helfen können, wurde im Anschluss auf dem ersten Panel diskutiert. Der Druck aus Unternehmen, die verstanden haben, dass ihre Geschäftsmodelle an eine klimaneutrale Welt gekoppelt sind, kann zu einer weiteren Beschleunigung führen. Davon berichtete BASF-Vorstandsmitglied Dr. Melanie Maas-Brunner in ihrem Input. Im anschließenden Interview sprach Rabea Koss mit Moderatorin Conny Czymoch über die Arbeit und Ergebnisse des Bürgerrats Klima. Beide Inputs aus Wirtschaft und Zivilgesellschaft wurden im Anschluss in einer zweiten Paneldiskussion vertieft.
Rund 350 Personen aus dem Diplomatischen Corps, Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft nahmen an dem Online-Briefing teil, das vom Auswärtigen Amt aus live übertragen wurde – Konferenzsprache ist Englisch.
State Secretary of the Federal Foreign Office
State Secretary of the Federal Ministry for the Environment, Nature Conservation and Nuclear Safety
IPCC Lead Author and Chairwoman of the German Climate Consortium, Forschungszentrum Jülich
Member of the Board of Executive Directors of BASF SE
Spokesperson of the German Citizens’ climate council
Bildnachweis: DKK, S. Roehl
26. Oktober 2021