Thomas Raub
Doktorand am Max-Planck-Institut für Meteorologie (MPI-M)
Ich bin Doktorand in der Abteilung Atmosphäre im Erdsystem am Max-Planck-Institut für Meteorologie in Hamburg. Mein Forschungsthema ist die Ostsee und deren hydrologisches Einzugsgebiet. Mein Werkzeug hierfür ist ein Computermodell, das die Ostsee und die regionale Atmosphäre in ihrer Umgebung simuliert. Mein besonderes Interesse liegt in den komplexen Wechselwirkungen zwischen dem Ozean und der Atmosphäre.
Ich habe Physik in Heidelberg studiert, mit einem ERASMUS-Jahr im französischen Grenoble. Für meine Diplomarbeit über experimentelle Quantenoptik war ich am Ende für ein Jahr in Wien. Da habe ich Atome gefangen und gezählt. Das war zwar wissenschaftlich sehr spannend (auch wenn sich das vielleicht nicht so anhört), aber auf längere Sicht wollte ich mich doch lieber mit der "echten" Welt beschäftigen. Da gibt es zwar zum Beispiel keine Katzen, die tot und lebendig zugleich sind, aber viele andere interessante (physikalische) Phänomene, wie die Strahlung der Sonne, oder eben das Meer. Deswegen habe ich mich für eine Promotion in der Klimaforschung entschieden.
Hier finde zum Beispiel die Frage spannend, welche physikalischen Prozesse ich in ein Modell packen muss, damit es die Realität halbwegs realistisch beschreibt, und wie hoch die räumliche Auflösung des Modells sein muss, um bestimmte regionale Details darstellen zu können, wie zum Beispiel die steife Brise am Ostseestrand. Dabei darf man natürlich nicht vergessen, dass ein Modell nie völlig mit der Realität übereinstimmen kann. Insgesamt passt das aber schon recht gut, wenn man die Simulationsergebnisse über klimatologische Zeiträume mittelt und dann mit Beobachtungen vergleicht.
Viele Prozesse, wie die schon erwähnten Sonnenstrahlen kann man direkt durch physikalische Formeln aus dem Lehrbuchbuch beschreiben, aber manche Prozesse sind so komplex (oder die Auflösung des Modells reicht nicht aus), dass man sie nur mittels empirischer Gleichungen ins Modell einbauen kann, zum Beispiel wie der Wind die Wasseroberfläche anschiebt und das Meer durchmischt. Das nennt man dann eine Parametrisierung. Damit beschäftige ich mich unter anderem in meiner Doktorarbeit, und untersuche, wie sich unterschiedliche Parametrisierungen auf die Simulationsergebnisse auswirken. Außerdem schaue ich mir an, wie die Wärme im Jahresverlauf vom Ozean aufgenommen und wieder abgegeben wird.
Was mir neben der Wissenschaft an sich bei der Arbeit Spaß macht, ist das internationale Umfeld. So lernt man immer wieder Menschen aus der ganzen Welt kennen, die entweder am Institut arbeiten oder zu Gast sind, oder kann selbst mal ins Ausland gehen, sei es für eine Konferenz, oder auch für ein paar Jahre oder länger.
Kontakt
Telefon: 040 411 73 382
Email: thomas.raub[at]mpimet.mpg.de
Fotos: Thomas Raub (privat)
(Stand: 25.01.2012)
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