Berufsporträts

Jana Meyer

Pressereferentin Deutsches Klimarechenzentrum (DKRZ)

Seit 2003 bin ich für die Öffentlichkeitsarbeit am Deutschen Klimarechenzentrum (DKRZ) zuständig. Das DKRZ betreibt einen der schnellsten Klimarechner der Welt. Mit der Erde können keine Experimente gemacht werden, aber die für das Klima wichtigsten Prozesse und Wechselwirkungen können mit Rechenmodellen reproduziert werden. Unser Supercomputer ist das „Labor“, in dem Wissenschaftler das Klimasystem simulieren sowie studieren und ihre berechneten Daten speichern können.

Als Referentin für Öffentlichkeitsarbeit habe ich viele verschiedene Aufgaben: Ich gestalte Poster, Flyer und Broschüren über die Arbeit und Ausstattung des DKRZ, kümmere mich um deren Druck und schreibe regelmäßig Texte und Artikel beispielsweise für unser hausinternes Mitteilungsblatt sowie für unserer Webseite. Als Ansprechpartner für die Presse beantworte ich Medien- und Fotoanfragen bzw. vermittele kompetente Gesprächspartner. Ich organisiere und betreue die Infostände, wenn sich das DKRZ auf Veranstaltungen wie der Hamburger Klimawoche, der Nacht des Wissens, der Supercomputing Conference oder dem Extremwetterkongress präsentiert. In regelmäßigen Abständen halte ich für Besuchergruppen Vorträge über Klimamodellierung sowie den Klimawandel und führe sie im Anschluss durch unsere Rechnerräume und zu unseren Datenarchiven. Vergangenen Monat begrüßten wir sogar unseren Ersten Bürgermeister Hamburgs Olaf Scholz und die Wissenschaftssenatorin Dorothee Stapelfeldt bei uns im Haus.

Durch diese vielseitigen und abwechslungsreichen Aufgaben gleicht keiner meiner Arbeitstage dem anderen. Hilfreich für meine Arbeit ist, dass ich sehr gerne Sachen plane sowie organisiere und Spaß habe mit Menschen umzugehen. Die Kenntnisse im Bereich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit habe ich mir als gebürtige Naturwissenschaftlerin mit einem Fernstudium "PR-Fachkraft für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit" angeeignet.

Schon als Kind hatte ich großes Interesse an der Natur und den Naturwissenschaften. Mein Abitur habe ich an einem mathematisch-naturwissenschaftlich-technisch ausgerichteten Gymnasium abgelegt. Bevor ich jedoch anfing zu studieren, zog es mich als Au-Pair für ein Jahr nach London, wo ich nicht nur eine andere Kultur kennenlernte, sondern auch mein Englisch auf den neuesten Stand brachte, was im wissenschaftlichen Bereich sehr nützlich ist.

Als Studienfach wählte ich Geologie – ich wollte die Entwicklungsgeschichte der Erde und das Erdsystem selbst zu verstehen. Während meines Studiums an der Universität in Greifswald nahm ich an vielen Exkursionen teil, die mich nicht nur an die deutsche Nord- und Ostseeküste, in den Harz oder Thüringen, sondern auch nach Schweden, Norwegen, Island oder auf die Liparischen Inseln führten. Außerdem konnte ich als Wissenschaftlerin zweimal mit dem Forschungsschiff Meteor mitfahren – einmal quer durchs Mittelmeer und einmal vor der Küste Nambias. An Bord des Forschungsschiffes führen Geologen geophysischen, geochemischen, sedimentologischen und paläontologischen Untersuchungen des Meeresbodens und der Küstengebiete durch und ganz nebenbei lernte ich meinen Mann, der ebenfalls Geologe ist, auf der Meteor kennen.

Meine Diplomarbeit schrieb ich allerdings über die Entstehung und Entwicklung von Blockgletschern in den Ötztaler Alpen. Die Idee dazu entstand während eines Auslandsstudienjahres in Innsbruck. Blockgletscher sind Schutt-Eisgemenge, die sich langsam talwärts bewegen und sich in der geologisch jüngsten Abschnitt, dem Quartär, entwickelt haben. Als Geologin habe ich mich im Laufe des Studiums also vom Präkambrium vor 4,6 Mrd. Jahren bis die heutige Zeit vorgearbeitet. Logische Fortsetzung davon scheint meine Arbeit in der Klimaforschung mit dem Blick in die Zukunft zu sein.

Nach dem Studium erstellte ich während eines dreimonatigen Praktikums am Umweltbundesamt in Berlin eine Broschüre über die Altlastensanierung in Deutschland. Das war für mich der prägende Schritt in Richtung Öffentlichkeitsarbeit. Ich sah darin die Chance ganz nah an der Wissenschaft zu bleiben, ohne jedoch selbst wissenschaftlich tätig zu sein.

Da ich sehr naturverbunden bin, verbringe ich meine Freizeit am liebsten in der freien Natur beim Radfahren, Wandern, Wasserwandern mit dem Kanu oder Schwimmen. Und wenn mir meine beiden kleinen Söhne Zeit dazu lassen auch mit einem guten Buch oder beim Kochen.

Kontakt
Telefon: 040 46 00 94 - 332
Email: jana.meyer[at]dkrz.de

 

Fotonachweis: Jana Meyer (privat)

(Stand: 20.01.2012)

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