Am 2. Dezember beginnen die Verhandlungen auf der 24. UN-Klimakonferenz (COP 24) im polnischen Katowice. Bis zum 14. Dezember wollen die Vertragsstaaten das Regelwerk des Pariser Übereinkommens verabschieden – eine Art Bedienungsanleitung zur Umsetzung des internationalen Abkommens in den einzelnen Mitgliedstaaten. Auch der 1,5-Grad-Bericht des Weltklimarats IPCC wird beim sogenannten Talanoa-Dialog eine wichtige Rolle spielen. Dabei diskutieren die Ministerinnen und Minister, wie die Staatengemeinschaft ihre Klimaschutzanstrengungen verbessern kann.
Viele Forschende aus den Mitgliedseinrichtungen des Deutschen Klima-Konsortiums beteiligen sich mit ihrem Fachwissen an Diskussionen, halten Vorträge, veranstalten Side-Events und verfolgen die Verhandlungen. Wir haben erste Experten-Einschätzungen zur Klimakonferenz, eine Übersicht der Forschenden vor Ort sowie eine Liste von Veranstaltungen zusammengestellt – mit Blick auf die Größe der Veranstaltung jedoch ohne Anspruch auf Vollständigkeit:
Prof. Patrizia Nanz, Direktorin und Politikwissenschaftlerin am Institut für transformative Nachhaltigkeitsforschung (IASS):
„Noch haben wir die Chance, die globale Erwärmung auf 1,5 Grad zu beschränken. Für die dafür notwendigen gesellschaftlichen Veränderungen ist demokratische Teilhabe eine entscheidende Voraussetzung. Eine Politik der ökologischen Nachhaltigkeit bringt zusammen mit der Digitalisierung neue Chancen und Perspektiven. Doch nur in der offenen Gesellschaft können diese zum Wohle aller Bürgerinnen und Bürger genutzt werden und zu mehr globaler Gerechtigkeit führen.“
Prof. Hans-Otto Pörtner, Meeresbiologe am Alfred-Wegener-Institut (AWI) und Ko-Vorsitzender der Arbeitsgruppe II des Weltklimarats (IPCC) zu Folgen, Anpassung und Verwundbarkeit:
„Mit dem neuen IPCC-Sonderbericht zu 1,5 Grad globaler Erwärmung hat der Weltklimarat eine wichtige Orientierung für die Umsetzung des Übereinkommens von Paris geliefert. Mit dem Report liegen auch die Vorteile auf der Hand, die globale Erwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen, etwa für den Schutz von Ökosystemen, nachhaltige Entwicklung oder mehr Gerechtigkeit. Mit weitreichenden Veränderungen lassen sich diese Ziele noch erreichen.“
Prof. Reimund Schwarze, Klimaökonom am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ):
„Die Botschaft des IPCC-Sonderberichts setzt die Messlatte für Katowice: Eine Begrenzung des Temperaturanstiegs auf 1,5 Grad ist machbar, wenn weltweit schnell und umfassend gehandelt wird. Alles andere würde teuer. Jetzt ist die internationale Politik am Zug.“
Fotos: Friedemann Call, DLR PT; UNclimatechange (CC BY-NC-SA 2.0)