Die dritte DKK-Jahrestagung fand am Donnerstag, 19. April 2018, von 11 bis 18.30 Uhr im Einsteinsaal der Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften in Berlin-Mitte statt.
Begrüßung und Einführung
Prof. Dr. Mojib Latif, GEOMAR, Vorsitzender DKK
Marie-Luise Beck, Geschäftsführerin DKK
Jahrelange intensive Forschung hat dazu geführt, dass der Mensch als Hauptverursacher des Klimawandels identifiziert und das Risiko einer ungebremsten Erderwärmung in seinen Grundzügen verstanden ist. Dieses naturwissenschaftliche Systemverständnis ist per se gesellschaftsrelevant, denn es fordert angesichts der zu erwartenden Konsequenzen gesellschaftliches Handeln ein – auch wenn es keine konkreten Maßnahmen vorschreibt. In der Konsequenz kann Forschung zum Klimawandel, sei sie sozialwissenschaftlich oder naturwissenschaftlich, nicht als wertfreie Aktivität angesehen werden.
Einführendes Statement und Moderation
Prof. Gernot Klepper, Ph.D., IfW, DKK-Vorstandsmitglied
Keynote
Prof. Dr. Carl Friedrich Gethmann, Professor für Philosophie und Mitglied des Deutschen Ethikrates
Prof. Dr. Jochem Marotzke, Direktor am Max-Planck-Institut für Meteorologie, DKK-Vorstandsmitglied
Diskussion
Über den Bedarf an wissenschaftlicher Politikberatung herrscht weitgehend Einigkeit. Es geht darum, der Politik auf den besten wissenschaftlichen Erkenntnissen basierende Problemlösungen zu ermöglichen. Darüber, wie dies ermöglicht werden kann, wird jedoch viel diskutiert. Karl-Eugen Huthmacher, Abteilungsleiter im Bundesforschungsministerium, stellte zur letzten DKK-Jahrestagung fest: „Es geht um die Fähigkeit, Wissenschaft so aufzubereiten, dass sie für Dritte anschlussfähig ist, entweder innerhalb des Wissenschaftsprozesses oder für einen gesellschaftlichen Verwertungsprozess. Relevanz wird vom Empfängerhorizont her bestimmt.“ Welche Kommunikationskanäle sind wirksam? Sollte sich wissenschaftliche Politikberatung auf die Darstellung von Szenarien beschränken – oder eher Empfehlungen aussprechen? Wie kann Politik mit der Vielstimmigkeit von Expertenmeinung und Gegen-Expertenmeinung umgehen?
Einführendes Statement und Moderation
Dr. Paul Becker, Vizepräsident des Deutschen Wetterdienstes, DKK-Vorstandsmitglied
- von Hermann Ott erscheint ein Beitrag zum Thema im Buch „Welzers Welt – Störungen im Betriebsablauf“
Co-Statements
Frank Schwabe, Mitglied des Bundestages und Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit
Peter Stein, Mitglied des Bundestages und Ausschuss für Wirtschaft und Energie
Diskussion
Der Klimajournalismus steckt in einem moralischen Dilemma, denn ist es Aufgabe der freien Medien, die Menschen mit den relevanten Informationen zum nach wie vor ungebremsten Klimawandel zu versorgen – und das heißt in der Konsequenz, sie vor der drohenden Klimakatastrophe zu warnen. Wenn der Journalismus dieser Verpflichtung nachkommt, gerät er andererseits schnell unter Dramatisierungs- und Kampagnenverdacht. Wie kann unter diesen Bedingungen ein „ausgewogener Journalismus“, der zur Sicherung der Meinungsvielfalt und somit zur öffentlichen Meinungsbildung beiträgt, arbeiten? Müssen die Medien tatsächlich eine Gegenposition zu Wort kommen lassen, auch wenn sie wissenschaftlich unbegründet ist? Wie gehen die Medien mit diesem Dilemma um? Muss sich in Zeiten von „Fake News“ in den Medien ein Paradigmenwechsel vollziehen?
Einführendes Statement und Moderation
Prof. Dr. Mojib Latif, Leiter Maritime Meteorologie am GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel, Vorsitzender DKK
Impuls
Klaus Liedtke, Journalist (PDF)
Co-Statements
Prof. Dr. Irene Neverla, Universität Hamburg
Dagmar Dehmer, Leiterin Unternehmenskommunikation Bundesgesellschaft für Endlagerung mbH (BGE)
- nach der COP 23 hat Dagmar Dehmer eine lesenswerte Analyse zur Berichterstattung über den Klimawandel im Tagesspiegel veröffentlicht
Diskussion
Fazit und Ausblick
Prof. Dr. Mojib Latif, GEOMAR, Vorsitzender DKK