Menschen können sich (in gewissem Umfang) an verändernde Umweltbedingungen anpassen. Zum Beispiel können sie zum Schutz vor Extremwetterereignissen die Infrastruktur robuster machen oder die Land- und Forstwirtschaft auf andere Pflanzen umstellen. Sie verlassen ihre Heimat, wenn diese durch den Klimawandel unbewohnbar geworden ist. Die Anpassungsfähigkeit eines Landes oder einer Gesellschaft hängt von verschiedenen Faktoren ab, etwa von Entwicklungsstand und ökonomischer Leistungsfähigkeit oder vom Wissen über die zu erwartenden Auswirkungen des Klimawandels. (Siehe zum Thema auch den IPCC-Sonderbericht zu Extremwettern und Anpassung).
Allerdings vollzieht sich die derzeitige Erhitzung der Erde viel schneller als in früheren Erwärmungsphasen (Quintero/Wiens 2013) und droht viel höhere Temperaturen zu erreichen als jemals in der Geschichte der Menschheit. Außerdem droht bei Nichteinhaltung des 1,5-Grad-Ziels die Aktivierung von Kippelementen im Klimasystem, die dazu führen könnten, dass die Klimaentwicklung völlig außer Kontrolle gerät. Für diesen Fall erwartet die Wissenschaft, dass weite Teile der Erde, darunter Afrika und Südasien, für Menschen unbewohnbar werden.
Die Klimawandel-Leugner verweisen darauf, dass die Menschheit sich immer an Veränderungen der natürlichen Umwelt anpassen konnte und auch heute in sehr unterschiedlichen Klimazonen lebt. Das verkennt jedoch die Geschwindigkeit und die Dimension des künstlichen Klimawandels, mit der die menschliche Zivilisation noch nie konfrontiert war. Der aktuelle Klima- und Umweltwandel wird die Welt aus dem Temperaturbereich führen, in dem sich die menschliche Zivilisation im Laufe der vergangenen ca. 12.000 Jahre entwickelt hat.
Die beispiellose Geschwindigkeit, mit der sich der Klimawandel vollzieht, ist das vielleicht am meisten unterschätzte Risiko für Mensch und Natur. Viele Tiere und Pflanzen werden mit diesem rasanten Tempo nicht Schritt halten können. Dadurch geraten die natürlichen Lebensgrundlagen weiter unter Druck – siehe dazu diesen ausführlichen Faktencheck von klimafakten.de. Zum Forschungsstand in Sachen Artenvielfalt und Klimawandel siehe auch die Berichte des IPBES.
Vier Organisationen der Klimaforschung haben diese Faktensammlung gemeinsam erstellt, um wissenschaftlich fundierte und einfach verständliche Informationen zu aktuellen Klimawandel-Debatten zu bieten.