Wir bieten Ihnen hier Presseinformationen des DKK und Informationen der DKK-Mitglieder an.
Pressestelle Deutsches Klima-Konsortium
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E-Mail: presse[at]klima-konsortium.de
06.07.2017
Pressekonferenz zum G20-Gipfel in Hamburg
Deutsche Klimaforscherinnen und -forscher stellen in einem Verbund die Fakten zum bereits beobachtbaren Klimawandel vor. In einer gemeinsamen Pressekonferenz präsentieren sie die wesentlichen Eckpunkte der Veränderungen und ordnen die wissenschaftlichen Erkenntnisse ein. Sie appellieren an die G20-Staaten, diese Fakten zur Grundlage für politische Entscheidungen zu machen.
12.06.2017
Statement des Deutschen Klima-Konsortiums (DKK) anlässlich der Diskussionen nach dem Austritt der USA aus dem Pariser Klima-Abkommen
Einige Personen aus Politik und Medien scheinen derzeit motiviert, altbekannte und längst widerlegte Zweifel an der Existenz des vom Menschen verursachten (anthropogenen) Klimawandels sowie an der Wissenschaftlichkeit des Weltklimarates öffentlich zu äußern. Die Forscherinnen und Forscher des Deutschen Klima-Konsortiums widersprechen und stellen die Fakten klar.
13.11.2014
Gemeinsame Pressemitteilung des Auswärtigen Amtes, des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit sowie des Deutschen Klima-Konsortiums, 13.11.14
Veranstaltung in Berlin informiert über den bevorstehenden Weltklimagipfel vom 1. bis 12. Dezember in Lima
Über die politischen Herausforderungen der kommenden UN-Klimakonferenz und den Stand der Klimawissenschaft informierten Experten heute im Auswärtigen Amt bei der Veranstaltung „Accelerating towards the 2015 deal – Auf dem Weg zu einem neuen Klimavertrag“. Rund 180 Gäste ausländischer Botschaften sowie Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft folgten der Einladung des Auswärtigen Amtes, des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit sowie des Wissenschaftsverbands Deutsches Klima-Konsortium. Die Veranstalter unterstützen damit die Vernetzung wesentlicher Akteure in In- und Ausland, um Klimaschutz wirksam auf verschiedenen Ebenen zu verankern. Nur durch verstärktes gemeinsames Engagement der geladenen Akteure ist aus Sicht der Organisatoren der Aufbau des notwendigen politischen Momentums für ein Klimaschutzabkommen 2015 möglich.
Vier Experten informierten über die verschiedenen Aspekte der Verhandlungen und des Klimawandels:
Dr. Karsten Sach, Unterabteilungsleiter im Bundesumweltministerium und Kenner der Klimaverhandlungen seit vielen Jahren
Prof. Dr. Mojib Latif vom GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel
Dr. Maggie Opondo vom Institute for Climate Change and Adaptation an der Universität von Nairobi
Prof. Dr. Ottmar Edenhofer vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung
Die wichtigsten Botschaften der vier Experten zu den verschiedenen Aspekten:
Dr. Karsten Sach, Unterabteilungsleiter im Bundesumweltministerium, zu den Verhandlungszielen:
„Die UN-Klimakonferenz in Lima ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zum neuen Weltklimavertrag in Paris“ erklärte Dr. Karsten Sach, Unterabteilungsleiter im Bundesumweltministerium und langjähriger Verhandlungsführer in den internationalen Klimaverhandlungen. „In Lima werden insbesondere vier Dinge passieren: Erstens werden wesentliche Elemente eines Verhandlungstextes festgehalten, die dann bis Paris zu einem Vertragstext weiterentwickelt werden. Zweitens wird festgelegt, welche Informationen die Staaten im ersten Quartal 2015 gemeinsam mit ihren geplanten Minderungsbeiträgen vorlegen, damit diese verständlich und vergleichbar sind. Drittens wird vereinbart, wie wir Staaten bis zum Inkrafttreten des neuen Abkommens 2020 gemeinsam noch mehr für den Klimaschutz tun können. Und viertens wird Bilanz gezogen, wie weit die Staaten mit der Umsetzung früherer Entscheidungen insbesondere zur Klimafinanzierung gekommen sind.“
Hintergrund: Bei der Klimakonferenz in Paris, Ende 2015, soll ein verbindliches Klimaschutzabkommen mit Minderungsverpflichtungen für alle Staaten vereinbart werden, das 2020 in Kraft tritt. Das Kyoto-Protokoll, dessen zweite Verpflichtungsperiode 2020 endet, kennt nur Verpflichtungen für Industriestaaten, nicht aber für Schwellenländer.
Prof. Dr. Mojib Latif vom GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel:
„Der Anstieg des Kohlendioxids in der Atmosphäre ist einmalig in der Geschichte der Menschheit. Hauptursache ist zu 90 Prozent die Verbrennung der fossilen Brennstoffe zur Energiegewinnung“, fasste Prof. Dr. Mojib Latif vom GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel den Stand der internationalen Klimaforschung zusammen. „Damit erhöht sich die Temperatur der Erde allmählich, das Eis der Arktis schmilzt, die Eispanzer Grönlands und der Antarktis schrumpfen, die Meeresspiegel steigen und die Ozeane versauern.“
Latif warnte: „Wenn wir so weitermachen wie bisher, ist bis Ende des Jahrhunderts eine Erwärmung um vier Grad zu erwarten – mit unabsehbaren Folgen für Klima und Ökosysteme.“ Trotzdem werde der Klimawandel als Risiko unterschätzt. Der Grund: „Klimarisiken sind schleichender Natur. Unsere Wahrnehmung ist aber auf plötzliche Veränderungen und Ereignisse ausgerichtet“, sagte Latif. „Außerdem hat die Wissenschaft trotz der großen Fortschritte in den letzten Jahren noch kein ausreichendes Verständnis des Erdsystems, um alle Auswirkungen des Klimawandels sicher vorhersagen zu können. Ein Beispiel: Kein Wissenschaftler hatte das Ozonloch über der Antarktis vorhergesehen, obwohl die ozonschädliche Wirkung der Fluorkohlenwasserstoffe (FCKW) schon lange bekannt war.“
Dr. Maggie Opondo, Institut für Klimawandel und Anpassung, Universität von Nairobi:
Über die Auswirkungen des Klimawandels in Afrika berichtete die IPCC Autorin Dr. Maggie Opondo: „Laut jüngstem IPPC-Bericht sind einzigartige Naturräume selbst durch eine Erwärmung von ein bis zwei Grad in Gefahr“, sagte sie. Vor allem in Gebieten mit langen Trockenzeiten bedrohe der Klimawandel die Nahrungsmittelproduktion. „Der Klimawandel kann bestehende Bedrohungen der menschlichen Sicherheit verschärfen und ist damit eine Herausforderung für die Entwicklung in Afrika.“
Opondo betonte die zentrale Bedeutung von Energie im Entwicklungsprozess. Eine Transformation des Energiesektors hin zu erneuerbaren Ressourcen sei aber nicht das Allheilmittel für Entwicklung. „Nachhaltige, kohlenstoffarme Entwicklungspfade werden die Armut nur dann reduzieren, wenn gleichzeitig strukturelle Ungleichheiten zwischen Arm und Reich beseitigt werden“, sagte sie.
Trotzdem: „Eine effektive Anpassung an den Klimawandel, die die Menschen mitnimmt, kann helfen, Afrika zu einem reicheren, widerstandsfähigeren Kontinent zu machen“, so die kenianische Wissenschaftlerin. „Pilotprojekte von kleinen Gemeinschaften zeigen der Politik in einem Prozess von unten nach oben, wie es gehen könnte.“ Es gebe bereits Fortschritte, die Nahrungsmittelproduktion gegen den aktuellen Einfluss des Klimawandels abzusichern. „Das wird aber nicht für die langfristig erwartbaren Folgen des Klimawandels ausreichen“, warnte Opondo.
Prof. Dr. Ottmar Edenhofer, Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung:
„Trotz der weltweiten Finanzkrise und trotz weltweiter Klimaschutzmaßnahmen stiegen die Emissionen zwischen 2000 und 2010 schneller als in jedem der drei zurückliegenden Jahrzehnte“, erinnerte IPCC-Leitautor Prof. Dr. Ottmar Edenhofer. Inzwischen seien viele Pfade zur substanziellen Emissionsreduktionen verfügbar. „Den Anstieg der globalen Mitteltemperatur auf zwei Grad zu begrenzen erfordert einen tiefgreifenden institutionellen und technologischen Wandel. Die Treibhausgas-Emissionen müssten dazu bis Mitte des Jahrhunderts um 40 bis 70 Prozent im Vergleich zu 2010 und bis Ende des Jahrhunderts gegen Null oder sogar darunter sinken“, fasste Edenhofer zusammen und wies darauf hin, dass dies und auch weniger ehrgeizige Temperatur-Ziele eine Transformation des Energiesystems erforderten.
„Um innerhalb des Zwei-Grad-Ziels zu bleiben, sind Änderungen in der Investitionsstrategie nötig“, sagte Edenhofer. „Ehrgeiziger Klimaschutz würde das Wirtschaftswachstum weltweit um 0,06 Prozent pro Jahr reduzieren, was sich in einer Verzögerung des Wachstums ausdrückt“, so der Ökonom. Die wirtschaftlichen Vorteile eines verminderten Klimawandels seien hier nicht eingerechnet. „Die Risiken des Klimaschutzes sind beherrschbar, die Risiken eines ungebremsten Klimawandels sind es nicht“, resümierte Edenhofer.
Zentrale Aufgabe des Klimaschutzes sei, den Ausstoß von Treibhausgasen vom Wirtschafts- und Bevölkerungswachstum zu entkoppeln. Grundsätzlich sei der Klimawandel ein Allmende-Problem. Als Gemeineigentum werde die Atmosphäre zur Deponierung von Treibhausgasen übernutzt. „Internationale Zusammenarbeit und ein weltweit gültiger Preis auf Emissionen sind der Schlüssel, dies zu beenden“, sagte Edenhofer mit Blick auf die Rolle des Auswärtigen Amtes und die kommenden Stationen zum neuen Weltklimavertrag.
Experten aus Wissenschaft und Politik diskutieren im Auswärtigen Amt zur 18. Weltklimakonferenz
Berlin, 02.11.2012
Vom 26. November bis 7. Dezember kommen die 194 Vertragsstaaten der VN‐Klimarahmenkonvention zur 18. Weltklimakonferenz in Doha (Katar) zusammen. Sie stehen vor der großen Herausforderung, gleichzeitig zu verhandeln und zu handeln. Bis 2015 müssen sich alle Staaten auf ein
verbindliches, globales Klimaabkommen einigen, das ab 2020 wirkt. Parallel dazu müssen bereits zwischen heute und 2020 größere Anstrengungen zur Verringerung von Treibhausgasemissionen bis 2020 unternommen werden, damit die Erderwärmung unter 2 Grad Celsius gehalten werden kann.
Die kommende Klimakonferenz in Doha ist dabei eine erste Wegmarke, an der die Konturen des neuen globalen Klimaabkommens und die Leitlinien für die weiteren Verhandlungen konkretisiert werden können. Dafür ist das Engagement aller Akteure nötig, insbesondere die enge Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Politik. Aus diesem Anlass hatten am 2.11.2012 das Deutsche Klima‐Konsortium (DKK), das Auswärtige Amt und das Bundesumweltministerium gemeinsam zu der halbtägigen Konferenz "Raising Climate Ambition" eingeladen.
Über 200 Gäste aus Diplomatischem Corps, Politik, Wirtschaft und Nichtregierungs‐Organisationen versammelten sich im Auswärtigen Amt und diskutierten mit Wissenschaftlern und Vertretern der Bundesregierung und der Zivilgesellschaft die Möglichkeiten und Chancen für eine effektivere internationale Klimaschutzpolitik in Doha und darüber hinaus.
Aus den Vorträgen und der Diskussion in zwei Panelrunden wurden die folgenden Kernaussagen klar:
Wegweiser durch die Klimaforschungslandschaft
Berlin, 25. Juli 2011
Das Deutsche Klima-Konsortium (DKK) ist einer der Gründungspartner von www.klimanavigator.de, einem Internetportal, das am 25. Juli 2011 online geschaltet wurde. Die Plattform bündelt Wissen zum Klimawandel und dient als Wegweiser durch die deutsche Forschungslandschaft rund um Klima, Klimafolgen und Anpassung an den Klimawandel.
Initiiert wurde das Projekt vom Climate Service Center (CSC) in Hamburg, einer Einrichtung des Helmholtz-Zentrums Geesthacht. Der Klimanavigator ist ein gemeinsames Portal von über dreißig Institutionen der deutschen Forschungslandschaft. Sie haben sich zusammengetan, um ihre Forschungsergebnisse an Nutzer aus Politik, Wirtschaft, Verwaltung und Gesellschaft zu vermitteln. Der Klimanavigator hilft, das Wissen über den Klimaschutz zu bündeln und sich an Veränderungen anzupassen. Gegenwärtig umfasst der Klimanavigator drei Bereiche: In Form von Einrichtungsporträts findet man Informationen über die Partner und ihre Arbeit. Die "Dossiers" tragen Hintergrundinformation zu wichtigen Fragestellungen zusammen und liefern so einen Überblick über den gegenwärtigen Forschungsstand. Im Bereich "Aktuelles" fließen aktuelle Pressemeldungen der beteiligten Partner ein. Die Mitwirkenden haben in einem Kooperationsvertrag ihre Zusammenarbeit am Klimanavigator vereinbart und gestalten das Portal aktiv mit.
Deutsches Klima-Konsortium e.V. (DKK)
Das Deutsche Klima-Konsortium (DKK) repräsentiert die wesentlichen Teile der deutschen Klima- und Klimafolgenforschung. Unter dem Leitmotiv Forschung für Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt führt das DKK zwanzig renommierte außeruniversitäre Forschungseinrichtungen und Universitäten zusammen, die mit ihrer Forschung zu Klimawandel, Klimafolgen und Klimaschutz einen wichtigen Beitrag dafür leisten, klimatische Veränderungen zu erkennen und darauf zu reagieren.
Wissenschaftler belegen Klimawandel mit Fakten
Berlin, 18. Januar 2011
Als Ökonom betrachtet Nicholas Stern den Klimawandel wirtschaftswissenschaftlich und leistet damit einen wichtigen Beitrag zur internationalen Klimapolitik. Für seine Leistungen wurde Stern am 15.1.2011 mit dem BBVA Foundation Frontiers of Knowledge Award in der Kategorie Klimawandel geehrt. Der Preis ist mit 400.000 Euro dotiert. Stern warnt nachdrücklich vor den Konsequenzen des weltweiten Klimawandels und legte 2006 den als "Stern-Report" bekannten Bericht "The Economics of Climate Change" vor, der zum ersten Mal die Kosten des Klimawandels bezifferte.
Die wichtigste Aussage des 700 Seiten umfassenden Stern Reports ist, dass der Klimawandel weit mehr Risiken und Kosten verursachen würde als die Maßnahmen zur Verhinderung der Treibhausgasemissionen. Stern macht in dem Bericht deutlich, dass der Klimawandel das bisher größte weltweite Marktversagen sei, da die Auswirkungen und die notwendigen Anpassungsmaßnahmen der klimatischen Veränderungen nicht in die Preise von Waren und Dienstleistungen eingerechnet seien. „Der Klimawandel bietet enorme ökonomische Chancen, aber er verlangt auch nach Investitionen“, sagte Stern anlässlich der Preisverleihung in Spanien. Weiter sagte er: “Die Kosten für die Verminderung der Emissionen sind höher als wir (2006) erwartet haben, weil die Folgen des Klimawandels bereits da sind.“ Als Antwort auf den Klimawandel machte Stern drei politische Ansätze deutlich: Das CO2-Abgabensystem müsse auf Steuern basieren und auf einem effizienten Markt für den Handel mit Emissionsrechten stattfinden, die Staaten müssten mit ihrer Politik die technologische Entwicklung vorantreiben und sie müssten dazu beitragen, dass ein gesellschaftlicher Wandel für Energieeinsparungen sorge.
Die Jury lobte die Leistungen Sterns und betonte, dass seine Erkenntnisse die internationale Diskussion um den Klimawandel fundamental verändert und für Bewegung gesorgt hätten. Stern habe mit seiner weitreichenden ökonomischen Analyse eine eindeutige und robuste Basis für weitere Entscheidungen gelegt. Die wichtigsten Erkenntnisse Sterns gingen im Jahr 2009 bereits in den Copenhagen Accord ein.
Nicholas Stern, geboren 1946, war von 1994 bis 1999 Chefökonom der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung, von 2000 bis 2003 Chefökonom und Vizepräsident der Weltbank. Den Stern Report legte er 2006 als Berater der britischen Regierung vor. Heute leitet Lord Stern das Grantham Research Institute on Climate Change and Environment an der London School of Economics (LSE).
Der internationalen Jury unter Vorsitz von Prof. Edward Rubin (Carnegie Mellon University, USA) gehören auch zwei deutsche Klimaforscher an: Prof. Bjorn Stevens, Direktor des Max-Planck-Instituts für Meteorologie (MPI-M, Hamburg), und Prof. Hans Joachim Schellnhuber, Direktor des Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK).
BBVA-Foundation Frontiers of Knowledge Award
Die spanische BBVA-Stiftung unterstützt den Erkenntnisgewinn, die wissenschaftliche Forschung und die Kulturförderung sowie die Vermittlung der Ergebnisse an die Gesellschaft. Ihre Bemühungen fließen in Forschungsprojekte, Bildung und Weiterbildung, Stipendien und Wettbewerbe ein. Zu den bevorzugten Handlungsfeldern gehören die Grundlagenforschung, Biomedizin, Ökologie und Schutz der biologischen Vielfalt, Sozialwissenschaften sowie Literatur und musikalisches Schaffen. Der Frontiers of Knowledge Award folgt in seiner Dotierung dem Nobelpreis und wird jährlich in acht Kategorien mit jeweils 400.000 Euro vergeben. Er ist der einzige Preis, der die Kategorie Klimawandel berücksichtigt.
Deutsches Klima-Konsortium e.V. (DKK)
Das Deutsche Klima-Konsortium (DKK) repräsentiert die wesentlichen Teile der deutschen Klima- und Klimafolgenforschung. Unter dem Leitmotiv Forschung für Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt führt das DKK zwanzig renommierte außeruniversitäre Forschungseinrichtungen und Universitäten zusammen, die mit ihrer Forschung zu Klimawandel, Klimafolgen und Klimaschutz einen wichtigen Beitrag dafür leisten, klimatische Veränderungen zu erkennen und darauf zu reagieren.
Wissenschaftler belegen Klimawandel mit Fakten
Berlin, 24.11.2010
Bei der Veranstaltung des Deutschen Klima-Konsortiums (DKK) am 22.11.2010 in Berlin wurden die wissenschaftlichen Grundlagen für die Klimaverhandlungen in Cancún dargelegt und diskutiert. Wissenschaftler renommierter deutscher Forschungseinrichtungen und Universitäten stellten den Erkenntnisgewinn in der Klimaforschung seit 2007 vor.
Das Abschmelzen der Gletscher und Eisschilde und der damit verbundene Anstieg des globalen Meeresspiegels haben sich in den vergangenen Jahren weiter beschleunigt, berichtete Prof. Peter Lemke, Alfred-Wegener-Institut (AWI). Für den weiteren Meeresspiegelanstieg im 21. Jahrhundert sei vor allem das weitere Verhalten der großen Eisschilde eine wesentliche Unsicherheitsquelle. In Deutschland sei in den letzten 50 Jahren eine klare Zunahme von heißen Sommertagen und Trockenperioden im Sommer beobachtet worden, stellte Dr. Paul Becker, Deutscher Wetterdienst (DWD), fest. Andere Extremereignisse wie Starkniederschläge und Stürme haben in ihrer Häufigkeit allerdings nicht zugenommen. In den nächsten 20 Jahren werde das Klimageschehen ganz erheblich von natürlichen Klimaschwankungen beeinflusst sein, konstatierte Prof. Mojib Latif, Leibniz-Institut für Meereswissenschaften (IFM-GEOMAR). Diese natürlichen Schwankungen zeigten sich umso deutlicher, je kürzere Zeiträume und je kleinere geografische Bereiche betrachtet werden. Auch in einem generell immer wärmer werdenden Klima sei also mit vorübergehenden Perioden sinkender Temperaturen zu rechnen.
Prof. Jochem Marotzke, Max-Planck-Institut für Meteorologie (MPI-M), stellte deutlich heraus, dass einige Sachverhalte im Klimageschehen sehr klar und gut verstanden seien. An der Rolle des CO2 als Verursacher von globaler Erwärmung gebe es keinen Zweifel. Diese Rolle werde durch eine erhöhte Wasserdampfkonzentration in einer wärmeren Atmosphäre noch verstärkt. Unsicher sei, inwieweit eine veränderte Wolkenbedeckung zusätzlich zur Erwärmung beitragen würde.
Auf der Suche nach Möglichkeiten dafür, die Treibhausgasemissionen zu reduzieren, besonders CO2, rücke der Personen- und Gütertransport immer stärker in den Blickpunkt. Sein Anteil an den Treibhausgasemissionen in der EU sei von 1990 bis 2007 von 22% auf 32% angestiegen. Eine weitere Erhöhung dieses Anteils sei zu erwarten, kündigte Prof. Robert Sausen, Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), an.
Möglichkeiten des „Climate Engineering“, globale technische Maßnahmen zur gezielten Beeinflussung des Klimas in eine gewünschte Richtung, erläuterte Prof. Gernot Klepper, Institut für Weltwirtschaft (IfW). Er betonte den großen Forschungsbedarf zum Climate Engineering, der neben den technologischen Aspekten auch mögliche Nebenwirkungen sowie ethische und juristische Aspekte berücksichtigen müsse. Einen Kurswechsel in der ökonomischen Forschung, durch den auch erfolgreiche Verhandlungen zum Klimaschutz möglich werden könnten, thematisierte Prof. Hermann Held, KlimaCampus Hamburg. Zu den Strategien für die Erreichung langfristiger Klimaziele seien auch Ansätze für die Erreichung kurzfristiger Klimaziele im Rahmen politischer Vorgaben gekommen. So werde bereits gefragt, welche Kosten die Einhaltung einer maximalen 2°C-Erwärmung verursachen würde. Angenommen werden Kosten in Höhe von 0,5 bis 2% der weltweiten Wirtschaftsleistung, wobei die Wissenschaft Kosten in Höhe von max. 1% der Wirtschaftsleistung für handhabbar hält.
Deutsches Klima-Konsortium e.V. (DKK)
Das Deutsche Klima-Konsortium (DKK) repräsentiert die wesentlichen Akteure der deutschen Klima- und Klimafolgenforschung. Unter dem Leitmotiv 'Forschung für Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt' führt das DKK renommierte Forschungseinrichtungen zusammen, die mit ihrer Arbeit dazu beitragen, klimatische Veränderungen zu erkennen und Handlungsmöglichkeiten der Vermeidung und Anpassung aufzuzeigen.