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November 2020

Liebe Leserinnen und Leser,

„In Honduras leiden aktuell fast zwei Millionen Menschen, ein Fünftel der Bevölkerung, unter den Folgen des Hurrikans Eta. Es war bereits der 28. tropische Sturm dieser Saison über dem Atlantik, inzwischen hat sich mit Theta zwischen den Kanarischen Inseln und Madeira bereits der 29. gebildet. Nun bewegt sich mit Iota der 30. Hurrikan der Saison auf die Küsten zu. So viele Wirbelstürme hat es seit Beginn der Aufzeichnungen vor über hundert Jahren im Atlantik noch nie gegeben,“ schreibt Dr. Dirk Asendorpf bei Zeit Online und hat für seinen Artikel unter anderem mit dem DKK-Vorstandsvorsitzenden Professor Mojib Latif und Professorin Johanna Baehr (CEN) gesprochen. Wie viel Klimawandel steckt in diesen verheerenden Stürmen? Aus der Forschung wissen wir: Mit dem Klimawandel wird die Stärke von Hurrikans, Taifunen und Zyklonen sowohl im Durchschnitt als auch in den Extremen weiter zunehmen. Daher ist es wichtig, sich auch in diesen herausfordernden Zeiten für konsequenten Klimaschutz starkzumachen. Welche Rolle die europäische und internationale Klimapolitik dabei spielen, wurde bei unserem Briefing gemeinsam mit dem Auswärtigen Amt und dem Bundesumweltministerium diskutiert.

Alle Themen im Überblick:

(1) DKK-Veranstaltung: Dokumentation des Klimapolitik-Briefings zur deutschen EU-Ratspräsidentschaft
(2) Klima & Corona:
DKK-Videoserie „Real Science, Real Talk“ zu European Green Deal, Wissenschaftskommunikation, Lockdown, Risiko und einer Zukunft mit weniger Emissionen
(3) Neues von den DKK-Mitgliedern:
Deutsche Anpassungsstrategie, Sturmmonitor, Klimawandel und Extremereignisse, Permafrost-Forschung
(4) Hör- und Lesetipps:
Klimawandel, Wirtschaftssoziologie, Artensterben, Pandemien

Viel Spaß beim Lesen.

Marie-Luise Beck
Geschäftsführerin

(1) DKK-Veranstaltung

Dokumentation des Klimapolitik-Briefings zur deutschen EU-Ratspräsidentschaft

Klimpolitik-Briefing © DKK, S. Roehl

Inwieweit gehen Corona-Krisenbewältigung und European Green Deal zusammen? Welche Bedeutung hat das europäische Klimagesetz für die nächste Weltklimakonferenz? Wie kann die EU zum Erfolg der COP 26 im nächsten Jahr beitragen? Über diese Fragen diskutierten am 26. Oktober Expertinnen und Experten aus Politik und Wissenschaft bei unserem jährlichen Klimapolitik-Briefing gemeinsam mit Auswärtigem Amt und Bundesumweltministerium. Auf der virtuellen Konferenz sprachen unter anderem Außenminister Heiko Maas, Bundesumweltministerin Svenja Schulze und DKK-Vorstandsvorsitzender Professor Mojib Latif. Wenn Sie die Veranstaltung verpasst haben oder die Inhalte nachlesen möchten, finden Sie auf unserer Website unter anderem Videomitschnitt, Fotos, Reden und Präsentationen. Mehr…

(2) Klima & Corona

DKK-Videoserie „Real Science, Real Talk“

DKK-Videoserie „Real Science, Real Talk“ © DKK, agentur triebfeder

Expertinnen und Experten des Deutschen Klima-Konsortiums reflektieren in der Videoserie blitzlichtartig ihre ganz unterschiedlichen Erkenntnisse zur Corona- und Klimakrise. Alle Videos finden Sie auf dem DKK-YouTube-Kanal – jetzt anschauen, liken und teilen! Mehr Informationen zu den jeweiligen Themen der Beiträge, den Expertinnen und Experten und ihren Forschungsprojekten finden Sie auf unserer Website. Es geht unter anderem um folgende Themen:

2.1 European Green Deal als Rettungsanker für die Klimapolitik

Professor Reimund Schwarze ist Klimaökonom und schon seit vielen Jahren Beobachter der internationalen Klimapolitik. Er erklärt, warum er den European Green Deal für unseren Rettungsanker hält – auch wenn die Weltklimakonferenz in diesem Jahr ausfällt. Zum Video…

2.2 Wir brauchen auch für den Klimawandel einen Drosten

Professorin Katharina Kleinen-von Königslöw erforscht Kommunikation zum Klimawandel. Seit Beginn der Pandemie beobachtet sie aber auch, wie wir uns über Corona informieren. Ihre Einschätzung: Wir sind bereit für grundlegende Veränderungen, wenn diese nachvollziehbar erklärt werden. Zum Video…

2.3 Ein Klima-Lockdown ist keine Lösung

Der Corona-Lockdown im Frühjahr hat gezeigt: Die Emissionen sinken, wenn wir unser Verhalten ändern. Brauchen wir also auch einen Klima-Lockdown? Der Experte für Philosophie und Ethik der Umwelt Professor Konrad Ott widerspricht. Zum Video…

2.4 Auch die Klima-Krise hat enorme Risiken für Leben und Tod

Professorin Antje Boetius erforscht die Rolle des Ozeans im Kohlenstoffkreislauf und ist erfahrene Beraterin der Klimapolitik. Sie folgert aus den Erfahrungen in der Corona-Krise: Klimaforscherinnen und Klimaforscher müssen klar und deutlich die Risiken ansprechen – auch in der Klimakrise geht es um Leben und Tod. Zum Video…

2.5 Klima-Strategie statt Lockdown

Professorin Astrid-Kiendler Scharr misst mit einem Zeppelin, wie sich die Luftqualität im Rheinland durch das gesunkene Verkehrsaufkommen geändert hat. Sie erklärt auch, warum es Strategie und Strukturwandel braucht, damit CO2-Emissionen sinken. Zum Video…

2.6 Blick in eine Zukunft mit weniger Emissionen

Für Klimaforscher wie Professor Guy Brasseur ist die Zeit des Lockdowns interessant, weil sie einen Blick in eine Zukunft mit weniger Emissionen erlaubt. Er hat die Luftwerte in China untersucht, um zu sehen, wie sich unsere Atmosphäre verändert. Zum Video…

(3) Neues von den DKK-Mitgliedern

3.1 Zweiter Fortschrittsbericht zur Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel

Das Bundeskabinett hat mit dem zweiten Fortschrittsbericht die künftigen Schwerpunkte zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels in Deutschland beschlossen. Hierzu zählen bessere Grundlagen für die Finanzierung der Klimaanpassung. Zudem will der Bund – mit über 180 konkreten Maßnahmen – Deutschland klimafest machen, gegen Risiken durch Hoch- und Niedrigwasser oder gestörte Infrastrukturen, Beeinträchtigungen der Landwirtschaft, Gesundheitsgefahren, Sicherheitsrisiken in der Wirtschaft sowie Herausforderungen des Bevölkerungsschutzes. Mehr…

3.2 Neues Online-Tool: Ist das nur Sturm oder schon Klimawandel?

Um künftig sicher einschätzen zu können, ob ein Sturm oder Orkan extrem ist oder eher ein normales Ereignis, hat das Helmholtz-Zentrum Geesthacht eine neue Website geschaffen: www.sturm-monitor.de. Interessierte können damit die aktuelle Situation mit den Sturmtrends der vergangenen sieben Jahrzehnte vergleichen. Mehr…

3.3 Auftaktkonferenz zum BMBF-Forschungsprogramm „ClimXtreme – Klimawandel und Extremereignisse“

Am 11. und 12. November fand die Auftaktveranstaltung zum Forschungsprogramm „ClimXtreme – Klimawandel und Extremereignisse“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung statt. Das Programm untersucht den Einfluss des Klimawandels auf Wetterextreme. Hitzewellen, Starkniederschläge, Hochwasser oder Stürme verursachen große Schäden in Milliardenhöhe und sind teilweise lebensbedrohlich. Bereits jetzt nimmt in Folge des Klimawandels die Anzahl an Schadensereignissen durch Naturkatastrophen zu. Über 120 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus unterschiedlichen Einrichtungen arbeiten dafür drei Jahre lang zusammen – aus dem DKK sind viele Mitgliedseinrichtungen beteiligt: KIT, BUA, AWI, PIK, MPI-M, CEN, GFZ, FZ Jülich, DWD, GERICS, UHOH, DKRZ; DKK-Geschäftsführerin Marie-Luise Beck ist Mitglied der Begleitgruppe „Contact to Climate Research“. Mehr… 

3.4 Permafrost-Forschung durch ERC Synergy Grant stark gefördert

Der arktische Permafrost ist ein kritisches Element im globalen Klimasystem, da er eine enorme Menge an Kohlenstoff speichert. Auf welche Weise und wie stark sich Permafrost-Kohlenstoff und Klimawandel gegenseitig beeinflussen, wird von vielen Faktoren gesteuert. Dieses besser zu modellieren, ist Ziel des neuen Forschungsprojekts „Quantify disturbance impacts on feedbacks between Arctic permafrost and global climate – Q-ARCTIC”. Dr. Mathias Göckede und Professor Martin Heimann (MPI-BGC), Professor Victor Brovkin (MPI-M) und Dr. Annett Bartsch von der b.geos GmbH haben dafür erfolgreich einen ERC Synergy Grant eingeworben und erhalten über sechs Jahre insgesamt zehn Millionen Euro. Mehr auf der MPI-BGC-Website oder auf der MPI-M-Website...
 

(4) Hör- und Lesetipps

4.1 Klimawandel – und was die Wirtschaftssoziologie beitragen kann

Die Hamburger Professorin Anita Engels (CSS/CEN) ist ab November Redakteurin des wissenschaftlichen Newsletters „Economic Sociology“. In der ersten Ausgabe schreibt sie über ihre langjährige Arbeit zur wirtschaftssoziologischen Betrachtung des Klimawandels und hat mit weiteren Expertinnen und Experten Interviews geführt. Ein Paper von Professorin Eve Chiapello und Buch-Reviews runden die Ausgabe ab. Mehr…

4.2 Die Triple-Krise: Artensterben, Klimawandel, Pandemien

Die Welt hat nicht nur ein Corona-Problem. Die Gefahren durch Artensterben und Klimawandel sind nach wie vor mindestens ebenso groß – und haben die gleichen Ursachen. Der Umweltforscher und Agrarökologe Professor Josef Settele (UFZ) analysiert in seinem neu erschienenen Buch die Gründe und Folgen dieser dreifachen Krise. Setteles Ansatz für Wege aus der Krise ist ein umfassender, von der lokalen bis zur globalen Ebene. Ein Weiter-wie-bisher ist für ihn keine Option, sein Aufruf: Nur wenn wir die Natur gemeinsam schützen, schützen wir uns auch selbst! Mehr…

4.3 Extremer als es uns gut tut – was Klimawandel mit Pandemien zu tun hat und Umweltschutz mit Kultur

Wie begünstigt unser Lebensstil die Entstehung und Verbreitung neuer Viren und was trägt die globale Erwärmung dazu bei? Darüber diskutieren Professor Christian Drosten von der Berliner Charité und Professor Jörg Niewöhner von der Humboldt-Universität zu Berlin. Nachzuhören in der Live-Ausgabe der rbb-Podcast-Reihe „Talking Science“, die gemeinsam mit der Berlin University Alliance und Charité Global Health produziert wird. Mehr…

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Deutsches Klima-Konsortium e. V. (DKK)

im Wissenschaftsforum
Markgrafenstraße 37
10117 Berlin

T: +49 30 76 77 18 69-0
E-Mail: info[at]klima-konsortium.de
www.deutsches-klima-konsortium.de

Vorstand: Prof. Dr. Mojib Latif, Vorsitzender
Tobias Fuchs | Prof. Dr. Bernd Hansjürgens | Prof. Dr. Jochem Marotzke | Prof. Dr. Monika Rhein

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