Vom 26. November bis 7. Dezember kommen die 194 Vertragsstaaten der VN-Klimarahmenkonvention zur 18. Weltklimakonferenz in Doha (Katar) zusammen. Sie stehen vor der großen Herausforderung, gleichzeitig zu verhandeln und zu handeln. Bis 2015 müssen sich alle Staaten auf ein verbindliches, globales Klimaabkommen einigen, das ab 2020 wirkt. Parallel dazu müssen bereits zwischen heute und 2020 größere Anstrengungen zur Verringerung von Treibhausgasemissionen bis 2020 unternommen werden, damit die Erderwärmung unter 2 Grad Celsius gehalten werden kann. Die kommende Klimakonferenz in Doha ist dabei eine erste Wegmarke, an der die Konturen des neuen globalen Klimaabkommens und die Leitlinien für die weiteren Verhandlungen konkretisiert werden können. Dafür ist das Engagement aller Akteure nötig, insbesondere die enge Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Politik.
Aus diesem Anlass hatten am 2.11.2012 das Deutsche Klima-Konsortium (DKK), das Auswärtige Amt und das Bundesumweltministerium gemeinsam zu der halbtägigen Konferenz "Raising Climate Ambition" eingeladen (Programm, pdf). Über 200 Gäste aus Diplomatischem Corps, Politik, Wirtschaft und Nichtregierungs-Organisationen versammelten sich im Auswärtigen Amt und diskutierten mit Wissenschaftlern und Vertretern der Bundesregierung und der Zivilgesellschaft die Möglichkeiten und Chancen für eine effektivere internationale Klimaschutzpolitik in Doha und darüber hinaus.
Aus den Vorträgen und der Diskussion in zwei Panelrunden wurden die folgenden Kernaussagen klar:
- Die klimawissenschaftlichen Erkenntnisse bleiben zentral für die internationalen Klimaverhandlungen. Sie verdeutlichen die Konsequenzen des Nichthandelns. Zudem können Klimawissenschaftler konkrete Berechnungen vorlegen, wie viel CO2 eingespart werden muss, um das 2-Grad-Ziel erreichen zu können.
- Die aktuelle Klimaforschung ermöglicht genauer als je zuvor, den menschlichen Beitrag zur Klimaerwärmung zu bestimmen und ihn von natürlichen Einflussfaktoren abzugrenzen. Die Auswirkungen sind besonders anschaulich an der Meereisbedeckung in der Arktis zu sehen, die 2012 ein neues Rekordminimum erreichte. Auch der Zusammenhang zu der weltweit steigenden Zahl der Extremwetterereignisse ist wissenschaftlich belegt.
- Freiwillige Maßnahmen allein können die notwendigen Einsparungen von Treibhausgasen nicht erzeugen. Die Transformation zu einer Weltwirtschaft, die nahezu ohne fossile Brennstoffe auskommt, kann nur im Schulterschluss von Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft erreicht werden. Die Politik muss die nationalen und internationalen Rahmenbedingungen für einen effektiven Klimaschutz mit Beiträgen von allen Staaten schaffen.
- Die Ergebnisse der letzten VN-Klimakonferenz in Durban müssen vollständig und konsistent umgesetzt werden, um auf dem Weg zu einem neuen Klimaregime ab 2020 voran zu kommen. Für einen Erfolg in Doha muss ein ausgeglichenes Paket an Entscheidungen getroffen werden. Elemente für ein solches Entscheidungspaket wären neben konkreten Fortschritten bei sofortigen Minderungsmaßnahmen (bis 2020) und bei der Klimafinanzierung nach der Fast-start-Periode (2010-2012) auch ein Arbeitsprogramm für die Verhandlung eines umfassenden Abkommens bis 2015 und eine zweite Verpflichtungsperiode unter dem Kyoto-Protokoll.
Vorträge
Kurzzusammenfassung (englisch PDF)
Abstract vom Panel 1 (Prof. Dr. Jochem Marotzke, Prof. Dr. Peter Lemke, Dr. Paul Becker) (deutsch/englisch PDF)
Abstract von Prof. Dr. Gernot Klepper (deutsch/englisch PDF)
Folien von Prof. Dr. Joseph Alcamo (englisch PDF)
Folien von Prof. Dr. Jochem Marotzke (englisch PDF, deutsch PDF)
Folien von Prof. Dr. Peter Lemke (englisch PDF, deutsch PDF)
Folien von Dr. Paul Becker (englisch PDF, deutsch PDF)
Lebenslauf Prof. Dr. Jochem Marotzke (deutsch PDF)
Lebenslauf Prof. Dr. Peter Lemke (deutsch PDF)
Lebenslauf Dr. Paul Becker (deutsch PDF)
Lebenslauf Prof. Dr. Gernot Klepper (deutsch PDF)
Fotos auf Flickr
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