Die Klima-Krise wartet nicht

Die Corona-Pandemie hat unseren Alltag plötzlich umgekrempelt. Für die Klimaforschung machte der Lockdown aber auch ungeahnte Experimente möglich. Weniger Emissionen, veränderte Mobilität und politische Krisen-Bewältigung – alles Gelegenheiten, neue Daten zu sammeln und auszuwerten. 18 Expertinnen und Experten des Deutschen Klima-Konsortiums reflektieren in der Videoserie blitzlichtartig ihre ganz unterschiedlichen Erkenntnisse.

Real Science, Real Talk

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Was bedeuten die Veränderungen für Klimawandel und Klimapolitik?

Kurzarbeit, blauer Himmel ohne Kondensstreifen, Videokonferenzen, Fahrrad-Boom – die Corona-Pandemie hat unsere Routinen radikal durchbrochen, die Politik umfassende Maßnahmen ergriffen, die Wirtschaft und auch jede und jeder Einzelne kämpft mit den Folgen. Was bedeuten diese Veränderungen für den Klimawandel und die Klimapolitik? Forscherinnen und Forscher unseres Wissenschaftsverbands berichten in den Videos jeweils rund drei Minuten von ihren Beobachtungen und Einschätzungen.

Wissenschaftsbasierte Entscheidungen

Professor Mojib Latif, Klimaforscher und DKK-Vorstandsvorsitzender, spricht in seinem Beitrag darüber, was wir aus der Corona-Krise für die Bewältigung der Klima-Krise lernen können: „Die Klima-Krise können nur alle Länder gemeinsam lösen. Gerade Politiker, die den Klimawandel leugnen – wie Trump in Amerika oder Bolsonaro in Brasilien – haben mit extrem hohen Infektionszahlen und unglaublich vielen Todesfällen zu tun.“ Die Corona-Krise zeigt: Wissenschaft kann neues Wissen relativ schnell liefern und dieses Wissen dann Schritt für Schritt sicherer machen. Entscheidend ist, ob Politik und Gesellschaft es zu ihrer Orientierung nutzen wollen.

Corona-Lockdown als großes Experiment

Doch es gibt noch weit mehr zu lernen, denn die Corona-Krise ist für die Atmosphäre und unsere Gesellschaft ein großes Experiment und der Lockdown ein Werkzeug, um neue Erkenntnisse zu gewinnen: Atmosphärenforscherinnen und -forscher messen, ob und warum die Luft etwa im Rheinland oder in China besser wurde. Sie erklären, wie stark die CO2-Emissionen gesunken sind und warum der CO2-Gehalt der Atmosphäre trotzdem weiter ansteigt. Sozial- und Geisteswissenschaftlerinnen nutzen die Pandemie, um die Verkehrswende in Realexperimenten zu untersuchen, unsere Gesellschaft in einer Krisensituation zu beobachten und Wissenschaftskommunikation zu verbessern. Politik- und Ökonomie-Expertinnen und -Experten betonen, wie wichtig es ist, die Wirtschaftshilfen mit Klimaschutz zusammenzudenken und den European Green Deal ambitioniert voranzutreiben. Eines ist klar: Das kurze Zeitfenster, um die Klima-Krise beherrschbar zu halten, sollte genutzt werden.

Darum geht es in den 18 Folgen

Expertinnen und Experten renommierter Klimaforschungseinrichtungen reden Klartext und geben einen Blick hinter die Kulissen ihrer aktuellen Arbeit zur Corona- und Klima-Krise. Sie alle sind Mitglied des Deutschen Klima-Konsortiums. Mehr Informationen zu den jeweiligen Themen der Beiträge, den Expertinnen und Experten und ihren Forschungsprojekten finden Sie in der folgenden Übersicht. Um zum Video zu kommen, bitte auf das Bild klicken.

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12. Oktober 2020

Bildnachweis: DKK