Die neuen Berichte des Weltklimarats

Übersicht der DKK-Autorinnen und Autoren des sechsten IPCC-Berichtszyklus

Von Oktober 2018 bis Ende 2022 werden die neuen Sachstands- und Sonderberichte des Weltklimarats IPCC veröffentlicht. Darin wird der aktuelle Stand der Klimaforschung für die internationale Klimapolitik zusammengefasst. Die Berichte sind eine verlässliche und vielzitierte Quelle, wenn es um den Klimawandel geht. Auch viele Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des DKK sind beteiligt, sie sind auf dieser Seite aufgelistet. Außerdem finden Sie hier die wichtigsten Links und Daten zu den Veröffentlichungen.

Der Weltklimarat IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) ist das zwischenstaatliche Gremium, das den internationalen Forschungsstand zum Klimawandel, zu seinen Risiken sowie den Minderungs- und Anpassungsstrategien zusammenträgt und aus wissenschaftlicher Sicht bewertet. Die Institution der Vereinten Nationen ist ein wissenschaftliches Gremium und gleichzeitig ein zwischenstaatlicher Ausschuss. Der Sitz des Rates ist Genf. Erste Kontaktstelle in Deutschland für alle Fragen rund um die Arbeit des Weltklimarats ist die Deutsche IPCC-Koordinierungsstelle. Sie betreut die Arbeit des Weltklimarats schon seit 1998, sitzt in Bonn und wurde vom Bundesumweltministerium (BMU) und Bundesforschungsministerium (BMBF) eingerichtet.

Innerhalb des sechsten IPCC-Berichtszyklus wurden folgende Berichte veröffentlicht – in chronologischer Reihenfolge:

Informationen zur Auswirkung der COVID-19-Pandemie auf die Erstellung und Veröffentlichung des sechsten Sachstandsberichts finden sich auf der englischsprachigen IPCC-Website, zum aktualisierten Zeitplan bei der Deutschen IPCC-Koordinierungsstelle.

721 unabhängige Expertinnen und Experten aus 90 Ländern arbeiten in den Kernteams der drei Arbeitsgruppen für die Erstellung des großen Sachstandsberichts (AR6) zusammen (Link zur vollständigen Autorenliste). Davon sind 40 Fachleute aus Deutschland, mehr als die Hälfte wiederum davon ist an Mitgliedsorganisationen des DKK beschäftigt. An den Sonderberichten (SR1.5, SRCCL, SROCC) arbeiten insgesamt circa 300, der Methodenbericht (MR2019) beschäftigt 190 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Je nach Aufgaben wird dabei zwischen unterschiedlichen Rollen unterschieden:

  • Koordinierende Leitautorinnen und -autoren (CLAs – Coordinating Lead Authors) verantworten das inhaltliche Konzept eines Kapitels.
  • Leitautorinnen und Leitautoren (LAs – Lead Authors) sind für die Erstellung bestimmter Abschnitte innerhalb der Kapitel verantwortlich und tragen gemeinsam die Inhalte eines Kapitels zusammen.
  • Begutachtungseditorinnen und -editoren (REs – Review Editors) stellen sicher, dass die Schreibteams alle Kommentare angemessen beachten.
  • Beitragende Autorinnen und Autoren (CAs – Contributing Authors) arbeiten den LAs bei bestimmten Sachverhalten zu und bieten technische Informationen an.
  • Fachgutachterinnen und -gutachter (ERs – Expert Reviewer) bewerten die Berichte entsprechend der wissenschaftlichen, technischen und sozio-ökonomischen Aspekte.

Das Kernteam bilden jeweils die Arbeitsgruppenleiterinnen und -leiter gemeinsam mit CLAs, LAs und REs.

Von deutscher Seite ist der Meeresökologe Professor Hans-Otto Pörtner maßgeblich beteiligt. Er leitet die Arbeitsgruppe II – die sich mit Folgen, Anpassung und Verwundbarkeit beschäftigt – gemeinsam mit seiner südafrikanischen Kollegin Professorin Debra Roberts. Pörtner hat bereits als Leitautor am fünften IPCC-Bericht (AR5) mitgearbeitet. In der DKK-Kolumnenserie hat er über seine aktuelle Arbeit für den sechsten Berichtszyklus geschrieben. Die Geschäftsstelle (TSU – Technical Support Unit) der Arbeitsgruppe II ist am Alfred-Wegener-Institut (AWI) in Bremerhaven verortet und wird durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und das AWI finanziert.

Wichtig zu wissen

Der Weltklimarat verfolgt keine spezielle Klimapolitik. Der IPCC bietet mit seinen Berichten die Grundlagen für wissenschaftsbasierte Entscheidungen der Politik, ohne politische Handlungsempfehlungen zu geben.

Der Weltklimarat betreibt keine eigene Forschung. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die in seinem Auftrag an den neuen Berichten arbeiten, sammeln und bewerten dafür die neuen Erkenntnisse aus anerkannten Publikationen.

Die Regierungsvertreterinnen und -vertreter haben keinen Einfluss auf die wissenschaftlichen Sachstandsberichte. Sie diskutieren und verabschieden im letzten Schritt der Berichtserstellung lediglich die Zusammenfassungen für politische Entscheidungsträger (SPM – Summary for Policymakers) mit den Forschenden. Satz für Satz werden die SPMs in mehrtägigen Sitzungen durchgearbeitet und verabschiedet. Regierungen können bei diesen Sitzungen Formulierungen vorschlagen, es dürfen jedoch nur Informationen aus den zugrundeliegenden Berichten genutzt werden. Das letzte Wort haben stets die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Können sich Politik und Wissenschaft einmal nicht einigen, wird die Aussage in der Zusammenfassung weggelassen – sie findet sich aber nach wie vor im Sachstandsbericht.