Science-Policy-Interface in den 2020er Jahren – sind wir vorbereitet?

DKK-Jahrestagung

Die anstehende Bundestagswahl und sechs Landtagswahlen machen dieses Jahr in Deutschland zum Superwahljahr. Der Zeitpunkt könnte nicht passender sein, denn die Klimapolitik der jetzt beginnenden 2020er Jahre entscheidet darüber, ob Deutschland, ob Europa bis Mitte des Jahrhunderts klimaneutral sein wird. Das Deutsche Klima-Konsortiums diskutierte auf seiner digitalen Jahrestagung am 15. April mit Bundesumweltministerin Svenja Schulze, dem Parlamentarischen Staatssekretär Dr. Michael Meister, Professor Jürgen Renn und weiteren Gästen, wie wir in den kommenden zehn Jahre die Weichen für dieses Ziel stellen können

„In Zeiten solch aufgeheizter Debatten braucht es mehr denn je unabhängige wissenschaftliche Expertise. Wir brauchen sie als Grundlage politischer Diskussionen und Entscheidungen. Die Wissenschaft erinnert die Gesellschaft und Politikerinnen und Politiker immer wieder daran, wie dringend wir die Erderhitzung bekämpfen müssen“, sagte Bundesumweltministerin Svenja Schulze in Ihrer Rede bei der diesjährigen DKK-Jahrestagung. Eine Aufgabe, die zur Gründungs-DNA unseres Wissenschaftsverbands der Klimaforschungseinrichtungen gehört.

Wie die Wissenschaft dieser Aufgabe in den kommenden Jahren gerecht werden kann und welche Herausforderungen es dabei zu meistern gilt, diskutierten die rund 140 Gäste aus dem Verband und aus Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft während der digitalen Tagung, die von DKK-Geschäftsführerin Marie-Luise Beck moderiert wurde. Zudem wurde klar, dass in den 2020er Jahren weitere Aufgaben hinzukommen werden – etwa mit Blick auf das nötige Transformationswissen und dessen Kommunikation.

Professor Jürgen Renn, Direktor am Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte, betonte in seiner Keynote die Bedeutung transdisziplinärer Forschung, um neues Wissen zu generieren. Zudem differenzierte er zwischen den verschiedenen Arten von Wissen: „Ohne Orientierungswissen handelt die Gesellschaft ziellos, ohne Systemwissen ist sie blind, und ohne Transformationswissen ist sie der Tragödie der Langzeitziele ausgeliefert.“ In den darauffolgenden Break-Out-Groups wurde unter anderem diskutiert, wie dieses Wissen in gesellschaftliche und politische Prozesse eingebracht werden kann. Positive Narrative und neue Kommunikationsformate könnten hierbei eine Rolle spielen.

In der Paneldiskussion mit Professor Jürgen Renn, dem Bundestagsabgeordneten Dr. Ernst Dieter Rossmann, dem Parlamentarischen Staatssekretär Dr. Michael Meister und Professorin Anita Engels wurde die Bedeutung transdisziplinärer Forschung erneut aufgegriffen. Die Teilnehmenden waren sich einig, dass zusätzliche Anreize und Möglichkeiten geschaffen werden sollten, um diese zu fördern. Darüber hinaus müsse die Wissenschaft den realpolitischen Gegebenheiten mehr Beachtung schenken.

Zum Abschluss der Veranstaltung erinnerte Professor Jochem Marotzke an die Dringlichkeit und das beispiellose Ausmaß der nötigen gesamtgesellschaftlichen Transformation, wenn wir die Pariser Klimaziele erreichen wollen – und die Relevanz der Forschung, um diesen Prozess möglichst produktiv zu begleiten.

Agenda

Im Nachfolgenden finden Sie Informationen zum Programm, Redemanuskripte sowie Links zu den Referentinnen und Referenten.

Science-Policy-Interface

 

 

Begrüßung & Moderation

Marie-Luise Beck | DKK-Geschäftsführerin

 

 

Gespräch der Bundesministerin mit dem DKK-Vorsitzenden Mojib Latif

Prof. Dr. Mojib Latif | DKK-VorstandsvorsitzenderGEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel

 

Die Herausforderung systemischer Krisen für die Wissenschaft

 

 

 

Breakout-Groups

 

 

Die 2020er Jahre – sind wir vorbereitet?

 

 

 

 

Ausblick und Verabschiedung

Prof. Dr. Jochem Marotzke | Direktor am Max-Planck-Institut für MeteorologieDKK-Vorstandsmitglied  | Video-Mitschnitt auf YouTube