Offener Brief des Nationalen Komitees
Die Arbeit des Zwischenstaatlichen Ausschusses für Klimaänderungen (IPCC) steht seit einigen Monaten in der Kritik der Öffentlichkeit, aber auch einiger Wissenschaftler. Auslöser für die Debatte über die Arbeitsprozesse und Inhalte des vierten IPCC Sachstandsberichts (Assessment Reports, AR4) war die Veröffentlichung von E-Mails, Dokumenten und Daten einzelner Forscher, die vom Server der Climate Research Unit der University of East Anglia (UK) entwendet wurden (in den Medien teils als „Climategate“ bezeichnet). In den folgenden Monaten verwiesen die Medien auf weitere Unstimmigkeiten, zum Beispiel hinsichtlich der im vierten IPCC Sachstandsbericht getroffenen Aussagen zu den Regenwäldern im Amazonasgebiet, der Gletscherschmelze im Himalaya oder der Überschwemmungsgebiete in den Niederlanden. Neben den formalen Unstimmigkeiten wurden aber auch von akademischer Seite Vorwürfe laut, der Bericht zeige den Stand des Wissens in unausgewogener Art und Weise. Als Konsequenz werden nun die IPCC Prozesse einer unabhängigen Begutachtung durch das „InterAcademy Panel on International Issues“ unterzogen, dessen Ergebnisse voraussichtlich im August 2010 vorliegen werden.
Trotz dieser Kritikpunkte, bleibt die Kernaussage des vierten Sachstandberichtes des IPCC bestehen: Der Klimawandel ist weitgehend von Menschen verursacht und wird sich in Zukunft verstärken.