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Februar 2017

Liebe Leserinnen und Leser,

2017 ist nicht nur das Jahr, in dem die Weltklimakonferenz unter der Präsidentschaft von Fidschi in Bonn stattfinden wird, sondern auch das Jahr in dem das Deutsche Klima-Konsortium (DKK) gemeinsam mit Partnern aus Deutschland, Österreich und der Schweiz zum ersten Mal eine Konferenz zur Klimakommunikation veranstaltet. Als die erste Idee dafür diskutiert wurde, war die zunehmende Relevanz der Frage, wie Wissenschaftskommunikation in schwierigen Zeiten gelingen kann, nicht abzusehen.

Weitere Themen des Newsletters in der Übersicht:

(1) DKK-Veranstaltungen: Konferenz zur Klimakommunikation, DKK-Jahrestagung, Kick-off ClimateMOOC
(2) DKK-Stellungnahme: Globaler Temperaturrekord 2016
(3) DKK-Kolumne: Prof. Jochem Marotzke schreibt über die Bedeutung der Grundlagenforschung, Prof. Johanna Baehr und Dr. Simone Rödder berichten von einem interdisziplinären Lehrprojekt
(4) Aus Politik und Forschung: Wettbewerb Klimaaktive Kommune, Klimabericht der Europäischen Umweltagentur, Deutsches Arktisbüro, acatech
(5) Neues von DKK-Mitgliedern: 4. International Conference on Earth System Modelling, dekadische Klimavorhersagen, EUROCHAMP-2020
(6) Wissenschaftskommunikation: Berlinale-Veranstaltung zu Permafrost, Wissenschaftsjahr-Podcast
(7) In eigener Sache: Nils-Daniel Gaertner ist neuer Projektmitarbeiter für ClimateMOOC

Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen

Marie-Luise Beck
Geschäftsführerin

(1) DKK-Veranstaltungen

1.1 K3 – Die neue Konferenz zur Klimakommunikation

Der Klimawandel ist eine große Bedrohung für die Menschheit, aber die scheint sich nur punktuell dafür zu interessieren. Warum das so ist und welche Kommunikation das ändern kann, wird eine wissenschaftliche Konferenz am 25. und 26. September in Salzburg beschäftigen. Erstmals im deutschsprachigen Raum werden Experten aus Wissenschaft und Praxis unter dem Titel „K3 – Kongress zu Klimawandel, Kommunikation und Gesellschaft“ über neue Wege in der Klimakommunikation diskutieren. Veranstalter sind Wissenschaftsorganisationen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz – Deutsches Klima-Konsortium (DKK), Climate Change Centre Austria (CCCA) und ProClim von der Akademie der Naturwissenschaften Schweiz – sowie das Wissenschaftsportal klimafakten.de. Mehr...

 

1.2 DKK-Jahrestagung: 500 Tage nach Paris

© UN Photo/Rick Bajornas (CC BY-NC-ND 2.0)

Am 30. März, rund 500 Tage nach der Unterzeichnung des Klimaabkommens von Paris und etwa ebenso viele Tage vor der ersten „Nachbesserungsrunde“ (facilitative dialogue), auf die sich die internationale Staatengemeinschaft für das Jahr 2018 verständigt hat, findet die zweite DKK-Jahrestagung in Berlin statt. Das DKK will die Halbzeit nutzen, um gleichermaßen zurück wie nach vorn zu blicken. Das Klimaabkommen von Paris und die weiteren in Marrakesch verabredeten Maßnahmen eröffnen die Chance, dass die Weltgemeinschaft gemeinsam den Klimaschutz weiter verstärkt. Andererseits entsteht in vielen Ländern eine Politik, die vom Rückzug auf nationale Interessen und von einer Diffamierung der Wissenschaft geprägt ist. Gelingt das Umsteuern in eine kohlenstofffreie Gesellschaft? Mit welchen Klimafolgen sind wir heute schon konfrontiert? Diese und weitere Fragen werden aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet und diskutiert.

Die Teilnahme an der Jahrestagung ist nur mit einer persönlichen Einladung möglich. Bei Interesse wenden Sie sich bitte an Antonia Scholz. Am Folgetag, 31. März, findet die interne DKK-Mitgliederversammlung statt, die nur für Angehörige unserer DKK-Mitgliedsinstitute zugänglich ist.

 

1.3 Kick-off der englischsprachigen Online-Vorlesung zum Klimawandel

Gerade finden bei unseren Mitgliedsinstituten die Drehs für die englischsprachige und überarbeitete Version unserer kostenlosen Online-Vorlesung zum Klimawandel und seinen Folgen (ClimateMOOC) statt. Wie es hinter den Kulissen bei Dr. Sonja Peterson vom IfW und Prof. Mojib Latif vom GEOMAR aussah, zeigen die Fotos. Der Kurs wird im Herbst dieses Jahres online gehen.

 

© DKK/WWF

Am 14. Februar findet in der DKK-Geschäftsstelle im Wissenschaftsforum Berlin der Kick-off zum Projekt statt, um Interessierte darüber zu informieren, wie sie den ClimateMOOC an Ihrer Hochschule oder Institution nutzen können. Anmeldungen sind noch bei unserem neuen wissenschaftlichen Projektmitarbeiter Nils-Daniel Gaertner möglich.

(2) DKK-Stellungnahme

Globaler Temperaturrekord 2016

Das vergangene Jahr war das wärmste seit Beginn der systematischen Wetteraufzeichnungen. Die weltweit gemittelte Erdoberflächentemperatur lag fast ein Grad Celsius über dem Mittelwert des gesamten 20. Jahrhunderts. Das haben die Beobachtungsdaten der amerikanischen Behörden NOAA und Nasa Mitte Januar bestätigt. Nach 2014 und 2015 war es das dritte Rekordjahr in Folge. Die Forscherinnen und Forscher des Deutschen Klima-Konsortiums blicken zurück - auch auf den Klimagipfel in Marrakesch, die Situation in Deutschland und der Arktis. Mehr...

(3) DKK-Kolumne "Zur Sache"

3.1 Die Klimaforschung muss ihren Blick schärfen

In unserer aktuellen Kolumne warnt DKK-Vorstandsmitglied Prof. Jochem Marotzke davor, aufgrund der Unterzeichnung der Pariser Vereinbarung 2015 anzunehmen, die Klimaforschung habe ihre Aufgaben gelöst. Er ist sich sicher: Die Grundlagenforschung zum Klima wird durch den Klimawandel wichtiger denn je. Mehr...

 

3.2 Interdisziplinäres Lehrprojekt erkundet neue Wege in der Klimaforschung

In dem Beitrag von Prof. Johanna Baehr und Dr. Simone Rödder geben die beiden Forscherinnen Einblicke in ihr Lehrprojekt, das sie gemeinsam mit neun weiteren Kolleginnen und Kollege durchgeführt haben. Darin erkunden sie Wege, wie trotz des Potenzials an Missverständnissen eine Zusammenarbeit über alle wissenschaftlichen Disziplinen hinweg funktionieren kann. Denn um den menschgemachten Klimawandel zu bewältigen, müssen alle zusammenarbeiten. Mehr...

(4) Aus Politik und Forschung

4.1 Wettbewerb "Klimaaktive Kommune 2017" des BMUB ist gestartet

Bis zum 15. April können sich Kommunen und Regionen mit ihren bereits erfolgreich realisierten Klimaprojekten im Wettbewerb "Klimaaktive Kommune" bewerben. Es gibt Preise in den drei Kategorien "Kooperationsprojekte", "Klimaanpassung" und "Maßnahmen zur Bürgeraktivierung". Das Preisgeld beträgt insgesamt 225.000 Euro. Bundesumweltministerin Barbara Hendricks sagt dazu: "Mit dem Wettbewerb wollen wir zeigen, wie Kommunen vor Ort Klimaschutz erfolgreich umsetzen können. Neben den tatsächlichen Einsparungen der Kommunen geht es auch um den Nachmach-Effekt der ausgezeichneten Projekte." Mehr...

 

4.2 Europäische Umweltagentur veröffentlicht Klimabericht 2016

In Europa steigen durch den Klimawandel die Meeresspiegel und immer häufiger kommt es zu Extremwetterereignissen wie ausgeprägten Hitzewellen, Überschwemmungen, Dürreperioden und Stürmen; dies ist einem von der Europäischen Umweltagentur veröffentlichten Bericht zu entnehmen. Für den Bericht wurden neueste Trends und Prognosen zum Klimawandel und seinen Folgen in ganz Europa ausgewertet. Ein Ergebnis: Bessere und flexiblere Strategien, Konzepte und Maßnahmen zur Anpassung werden entscheidend dafür sein, ob es gelingt, die Folgen zu mindern. Mehr...

 

4.3 Deutsches Arktisbüro nimmt Arbeit als Ratgeber für Politik und Wirtschaft auf

Die rasanten Klimaveränderungen in der Arktis beschäftigen inzwischen nicht mehr nur die Wissenschaft. Schrumpfendes Meereis und zerfallende Permafrostküsten rücken als Themen auch auf die Agenda der internationalen Politik und Wirtschaft. Um Entscheidungsträgern auf direktem Weg wissenschaftliche Beratung anbieten zu können, hat das Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI) an seinem Potsdamer Standort nun ein Büro für Arktisangelegenheiten eingerichtet. Das Deutsche Arktisbüro hat am 1. Januar offiziell seine Arbeit aufgenommen und setzt auf ein Netzwerk aus Expertinnen und Experten aller deutschen Forschungsinstitutionen, die zu Arktisthemen arbeiten. Mehr...

Ein Interview mit Leiter Volker Rachold finden Sie bei Deutschlandradio Kultur.

 

4.4 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der DKK-Mitgliedsinstitutionen neu bei acatech

35 herausragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler wurden als neue Mitglieder gewählt, um die Arbeit der Deutsche Akademie der Technikwissenschaften acatech aktiv mitzugestalten. Darunter sind auch Forscherinnen und Forscher der DKK-Mitgliedsinstitute: Prof. Jochem Marotzke, Direktor am Max-Planck-Institut für Meteorologie (MPI-M) und Mitglied des DKK-Vorstands, Prof. Georg Teutsch, wissenschaftlicher Geschäftsführer des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) in Leipzig, und Prof. Charlotte Krawczyk, Geophysikerin am Deutschen GeoForschungsZentrum GFZ in Potsdam. Die Akademie vertritt nach eigenen Angaben die deutschen Technikwissenschaften im In- und Ausland in selbstbestimmter, unabhängiger und gemeinwohlorientierter Weise und berät Politik und Gesellschaft in technologiebezogenen Fragen. Mehr...

(5) Neues von DKK-Mitgliedern

5.1 Max-Planck-Institut für Meteorologie lädt zur 4. International Conference on Earth System Modelling

Die Konferenz wird vom 28. August bis 1. September in Hamburg stattfinden und soll den Diskurs über die vier Grand-Science-Challenge-Themen des Weltklimaforschungsprogramms voranbringen. Eingeladene themenübergreifende Vorträge zur Geschichte, Philosophie und Soziologie der Erdsystemwissenschaft ergänzen Vorträge zu folgenden Themen:

  • Clouds, circulation and climate sensitivity
  • Decadal prediction and attribution
  • Modelling past climate changes
  • Carbon feedbacks in the climate system

Abstracts für Vorträge und Poster können bis zum 15. Mai eingereicht werden. Mehr...

 

5.2 Erste experimentelle dekadische Klimavorhersagen im interaktiven Online-Tool

Dekadische Klimavorhersagen decken die Zeitskala der nächsten ein bis zehn Jahre ab. Sie schließen die Lücke zwischen kurzfristigen Wettervorhersagen, saisonalen Klimavorhersagen und langfristigen Klimaprojektionen. Das MiKlip-Projekt hat als Hauptziel, ein dekadisches Klimavorhersagesystem zu entwickeln, welches vom Deutschen Wetterdienst betrieben werden wird. Eine erste Version ist seit Ende Januar auf der MiKlip-Webseite online einsehbar. Die Webseite stellt die aktuelle dekadische Vorhersage der bodennahen Temperatur für 2017 bis 2026 für die gesamte Erde sowie den Nordatlantik dar. Da sich die Vorhersagen noch in der Entwicklungsphase befinden, sollen sie als Experiment verstanden werden, nicht als Grundlage für Entscheidungen. Mehr...

 

5.3 Leipziger Atmosphärenlabore sind jetzt Partner von EUROCHAMP-2020

Die Europäische Union will mit EUROCHAMP-2020 die besten europäischen Simulationskammern zu einer weltweit führenden Infrastruktur für Forschung und Innovation in den Atmosphärenwissenschaften entwickeln. Dazu gehören jetzt auch zwei Kammern des Leibniz-Instituts für Troposphärenforschung (TROPOS) in Leipzig. Mit der Aerosolkammer LEAK und dem Wolkensimulator LACIS beteiligt sich TROPOS gleich mit zwei Großexperimenten. Mehr...

(6) Wissenschaftskommunikation

6.1 Berlinale NATIVe: Leben und Forschen im Permafrost

Die Helmholtz-Klimainitiative REKLIM lädt gemeinsam mit der DEKRA Hochschule für Medien während der Berlinale am 13. Februar zu einem Abend mit Vorträgen und Dokumentarfilmen. Die Reise führt ins Permafrostgebiet von Yakutien. Die globalen Folgen des durch die Erderwärmung auftauenden Bodens sind in ihrer Gesamtheit noch nicht erforscht, aber sie sind unumkehrbar. Ein Klimaforscher und ein Anthropologe werden von ihren Forschungsreisen in diese Region berichten. Das Leben und Überleben der Yakuten, Even, Evenken, Yukagir und anderer indigener Völker wird seit Generationen von Extremen bestimmt, bei Temperaturen unter minus 50 Grad im Winter und über 40 Grad im Sommer. Über den Alltag in dieser arktischen Landschaft wird ein Sprechers der indigenen Völker Yakutiens erzählen. Das große gemeinsame Thema sind die rapide veränderten Lebensbedingungen durch die globale Erderwärmung. Der Eintritt ist frei. Mehr Informationen auf der Website der Berlinale und auf Facebook.

 

6.2 Wissenschaftsjahr-Podcast: Expedition ins ewige Eis

Die Expedition PS103 führt in sieben Wochen von Kapstadt über die Antarktis bis nach Feuerland. Mit je 50 Forschenden und Besatzungsmitgliedern an Bord stach das Forschungsschiff POLARSTERN am 16. Dezember 2016 in Südafrika in See. Was die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler planen, erleben und entdecken, kann im Podcast des Wissenschaftsjahrs 2016*17 - Meere und Ozeane nachgehört werden. Drei Folgen sind schon erschienen. Mehr...

(7) In eigener Sache

Nils-Daniel Gaertner seit Mitte Januar für ClimateMOOC-Projekt verantwortlich

Nils-Daniel Gaertner arbeitet seit diesem Jahr in der DKK-Geschäftsstelle am Berliner Gendarmenmarkt. Als wissenschaftlicher Projektmitarbeiter betreut er die Produktion und Veröffentlichung der kostenlosen Online-Vorlesung zum Klimawandel (ClimateMOOC). Der studierte Umwelt- und Nachhaltigkeitswissenschaftler war zuvor für das Studiendekanat der Fakultät Nachhaltigkeit an der Leuphana Universität Lüneburg tätig. Dort war er Ansprechpartner für Studierende und Lehrende und koordinierte das Studienangebot der Haupt- und Nebenfächer. Parallel zu seinem Studium konzipierte und produzierte er Erklärvideos für das Forschungsprojekt explainity. Seine englischsprachige Masterarbeit verfasste er in einem von der DFG geförderten Kooperationsprojekt der Leuphana Universität Lüneburg mit dem Umweltbundesamt. Er übernimmt die Position von Michael Lüken.

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Deutsches Klima-Konsortium e. V. (DKK)

im Wissenschaftsforum
Markgrafenstraße 37
10117 Berlin

T: +49 30 76 77 18 69-0
F: +49 30 76 77 18 69-9
E-Mail: info[at]klima-konsortium.de
www.deutsches-klima-konsortium.de

Vorstand: Prof. Dr. Mojib Latif, Vorsitzender
Dr. Paul Becker | Prof. Dr. Gernot Klepper 
Prof. Dr. Jochem Marotzke | Prof. Dr. Monika Rhein

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