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Februar 2018

Liebe Leserinnen und Leser,

vor Kurzem hat eine im Fachblatt PNAS veröffentlichte Studie des Teams um Steve Nerem von der University of Colorado in Boulder für Aufmerksamkeit gesorgt. Darin werten die Forschenden Satellitenmessungen der Meeresspiegelhöhe aus den vergangenen 25 Jahren aus. Ihre Analyse deckt sich mit den Projektionen für das Jahr 2100 aus Klimamodellen, wie sie der fünfte Bericht des Weltklimarats zusammenfasste: Der Anstieg des Meeresspiegels beschleunigt sich – und wenn diese Beschleunigung so weitergeht, kommen wir auf etwa 65 Zentimeter Meeresspiegelanstieg bis Ende des Jahrhunderts. Auch wir widmen uns mit einem Parlamentarischen Abend dem größeren Themengebiet der Meeres- und Klimaforschung, mehr dazu im Newsletter.

Die Themen des Newsletters in der Übersicht:

(1) Parlamentarischer Abend: Erfolge und Zukunftsaufgaben der deutschen Meeresforschung im Zeichen des Klimawandels
(2) Online-Vorlesung zum Klimawandel: Hamburger School of Integrated Climate System Sciences setzt Climate Course ein
(3) DKK-Kolumne: YESS-Vorstandsmitglied Gaby Langendijk schreibt darüber, was Klimaforschende der nächsten Generation bewegt; Prof. Jürgen Kesselmeier und Prof. Susan Trumbore über einen 325-Meter-Turm im Dschungel für die Klimaforschung
(4) Aus Politik und Forschung: Heutige Extreme könnten künftig normal sein, Klima-Rückblick 2017, Deutschlands Treibhausgasemissionen, Reallabor zum CO2-Fußabdruck, globale Trends für Ozonwerte in der Atemluft
(5) Neues von den DKK-Mitgliedern: IASS neues DKK-Mitglied, PIK-Klimaforscherinnen im FAZ-Blog, AWI-Magazin zur Klimaforschung, UBA-Bedarfsumfrage zu Klimaanpassung
(6) Wissenschaftskommunikation: Wissenschaft braucht Courage
(7) Ausschreibungen: Blauer Kompass, Transformational Leadership, Preparedness 2030

Viel Spaß beim Lesen!

Marie-Luise Beck
Geschäftsführerin

(1) Parlamentarischer Abend

Erfolge und Zukunftsaufgaben der deutschen Meeresforschung im Zeichen des Klimawandels

Fischschwarm © GEOMAR

Am 21. Februar veranstaltet das Deutsche Klima-Konsortium (DKK) gemeinsam mit dem Konsortium Deutsche Meeresforschung (KDM) und dem Forschungsverbundprojekt RACE einen Parlamentarischen Abend mit hochrangigen Forscherinnen und Forschern in der Landesvertretung Bremen in Berlin. Sie geben einen Einblick in die wichtigsten Forschungsergebnisse von RACE und sprechen darüber, welche Themen die Klima- und Meeresforschung in den kommenden Jahren besonders beschäftigen werden. Mehr Informationen finden Sie auf unserer Website. Wenn Sie Interesse haben an der Diskussion mit Fachleuten aus Politik und Wissenschaft teilzunehmen, senden Sie bitte eine E-Mail an die DKK-Geschäftsstelle.

(2) Online-Vorlesung zum Klimawandel

Hamburger School of Integrated Climate System Sciences setzt Climate Course ein

In diesem Wintersemester wurde der Online-Kurs „Climate Change, Risks and Challenges“ von DKK und WWF erstmals in einen regulären Studiengang integriert. Er war verpflichtender Bestandteil des internationalen Hamburger Klima-Masters an der School of Integrated Climate System Sciences (SICSS). Studierende, Veranstaltende und Lehrende zogen bei einem Treffen gemeinsam Bilanz. Lesen Sie den Bericht auf der CliSAP-Website. Falls auch Sie Interesse haben, den Online-Kurs in einen Studiengang zu integrieren, wenden Sie sich gern an unseren Projektmitarbeiter Nils-Daniel Gaertner.

(3) DKK-Kolumne

3.1 Was Klimaforschende der nächsten Generation bewegt

Die Young Earth System Scientists community bringt Nachwuchsforschende über Fächergrenzen hinweg zusammen. Die jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler werden viel stärker mit den Folgen des Klimawandels konfrontiert sein als die Generation vor ihnen. Gaby Langendijk ist Vorstandsmitglied und schreibt in dieser Kolumne über die Erfahrungen und Ideen der nächsten Generation. Mehr…

 

3.2 Ein 325-Meter-Turm im Dschungel für die Klimaforschung

Fluss im Regenwald © MPI-C

Der einzigartige ATTO-Messturm weit weg von menschlichen Einflüssen liefert Daten aus der atmosphärischen Grenzschicht. Was 2007 als gewagte Idee begann, geht jetzt in den regelmäßigen Betrieb über. Der erste Leiter und die neue Leiterin aus Deutschland blicken in dieser Kolumne gemeinsam zurück. Mehr…

(4) Aus Politik und Forschung

4.1 Heutige Extreme könnten künftig normal sein

Neue Klimasimulationen des Forschungsverbunds ReKlies-De für Deutschland zeigen, dass sich auch Deutschland auf drastische Veränderungen einstellen muss, wie beispielsweise eine Versechsfachung der Hitzetage. Damit könnten wochenlange Hitzewellen zum Normalfall werden. Dies ist ein Ergebnis des Verbundprojekts, an dem auch viele DKK-Mitgliedseinrichtungen beteiligt waren, und das Informationen für Deutschlands Klima bis Ende des Jahrhunderts in einer einmaligen Qualität bereitstellt. Mehr erfahren Sie im Artikel des Umweltbundesamtes, im Deutschlandfunk-Interview mit GERICS-Leiterin Daniela Jacob und auf der Projektwebsite.

 

4.2 Klima-Rückblick 2017

  • Der Deutsche Wetterdienst blickt in seiner klimatologischen Analyse auf das vergangene Jahr zurück und stellt fest, dass 2016, 2017 und 2015 die global wärmsten Jahre in Folge sind und 2017 das wärmste Jahr ohne El-Niño-Ereignis. Dr. Paul Becker, Vizepräsident des DWD und Mitglied des DKK-Vorstands sagte: „Die Häufung der Temperaturrekorde in den letzten Jahren belegen den ungebremsten Klimawandel. Dies weist auf die Dringlichkeit eines ernsthaften weltweiten Klimaschutzes hin. Darüber hinaus müssen wir uns neben besseren Vorhersagen und Risikoanalysen auch mit einer neuen Kultur im Umgang mit Naturgefahren vorbereiten.“
  • Wie sich die Diskussion über den Klimawandel auf Twitter im vergangenen Jahr entwickelt hat, analysierte das Team um Prof. Michael Brüggemann von der Universität Hamburg. Ein Ergebnis: 2017 entfachten Donald Trumps Äußerungen und Amtshandlungen größtenteils die Kommunikation.
  • Welche wissenschaftlichen Paper aus der Klimaforschung im vergangenen Jahr am häufigsten in den Medien erwähnt wurden, zeigt eine Analyse von Carbon Brief.

 

4.3 Deutschlands Treibhausgasemissionen stiegen im Jahr 2016 erneut an

2016 wurden in Deutschland insgesamt 909,4 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente ausgestoßen. Das sind 2,6 Millionen Tonnen mehr als 2015 und die zweite Steigerung in Folge. Dies zeigen Berechnungen, die das Umweltbundesamt jetzt an die EU berichtet hat. Die Emissionen des Verkehrs sind erneut angestiegen und liegen mit 166,8 Millionen Tonnen wieder oberhalb der Emissionen des Jahres 1990. Mehr...

 

4.4 Im Berliner Reallabor den eigenen CO2-Fußabdruck reduzieren

Screenshot KLIB-Website © PIK

100 Haushalte, 365 Tage: Was Klimaschutz im Alltag bedeutet, das erproben ab Dezember in der Hauptstadt Privathaushalte im Projekt „Klimaneutral leben in Berlin“ (KliB). Von Familien mit Kindern über Lebenspartnerschaften, Wohngemeinschaften oder Singles – ein Jahr lang werden die Freiwilligen ihren persönlichen CO2-Fußabdruck dokumentieren und Möglichkeiten kennenlernen, die eigene Klima-Bilanz zu verbessern. Begleitet werden Sie dabei von Fachleuten des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung. Mehr…

 

4.5 Neue Studie zeigt globale Trends für Ozonwerte in der Atemluft

Weit oben schützt Ozon vor gefährlicher UV-Strahlung, in den unteren Luftschichten schadet es der Gesundheit. Ein internationales Forschungsteam aus 14 Forschungseinrichtungen, darunter Erika von Schneidemesser vom IASS, hat den bislang umfassendsten Bericht darüber vorgelegt, wie sich die bodennahen Ozon-Konzentrationen global in den vergangenen 15 Jahren entwickelt haben. Grundlage der Auswertung war eine im Herbst vergangenen Jahres veröffentlichte, vom Jülich Supercomputing Centre (JSC) betriebene Datenbank. Mehr…

(5) Neues von den DKK-Mitgliedern

5.1 DKK begrüßt IASS als neues Mitglied

Das DKK freut sich, das Institut für transformative Nachhaltigkeitsforschung (IASS) dieses Jahr als neues Verbandsmitglied zu begrüßen. Das Institut mit Sitz in Potsdam forscht mit dem Ziel, gesellschaftliche Wandlungsprozesse hin zu einer nachhaltigen Gesellschaft aufzuzeigen, zu befördern und zu gestalten, in Deutschland wie global. Zentrale Forschungsthemen sind die Energiewende, aufkommende Technologien, Klimawandel, Luftqualität, systemische Risiken, Governance und Partizipation sowie Kulturen der Transformation. Gefördert wird das Institut von den Forschungsministerien des Bundes und des Landes Brandenburg. Mehr…

 

5.2 PIK-Klimaforscherinnen berichten im FAZ-Blog von ihrer Expedition in die Antarktis

Winkelmann und Reese © PIK / FS Polarstern © Folke Mehrtens/Alfred-Wegener-Institut (CC-BY 4.0)

Die Wissenschaftlerinnen Ricarda Winkelmann und Ronja Reese sind mit dem Forschungsschiff „Polarstern“ in der Antarktis unterwegs. Über ihre Erlebnisse, das Eis und den Klimawandel berichten sie regelmäßig in einem Blog auf FAZ.net. Eigentlich arbeiten die beiden Mathematikerinnen am PIK mit numerischen Modellen und Computersimulationen. Während der Expedition sammeln sie jedoch vor Ort selbst Daten zum Meereis in der Antarktis, um mehr über die Sensibilität der gigantischen Eismassen des Eiskontinents zu erfahren. Mehr…

 

5.3 AWI veröffentlicht Magazin zur Klimaforschung in Arktis und Antarktis

Klimaforschung verständlich machen – mit diesem Ziel veröffentlicht das Alfred-Wegener-Institut das Magazin „Auf den Spuren des Wandels“. In Artikeln, Interviews und Infografiken erfahren die Leserinnen und Leser, warum Klimaforschung in den Polargebieten so wichtig ist. Wer sich auf diese kurzweilige und informative Lektüre einlässt, geht gut gewappnet in die nächste Diskussion zum Klimawandel. Mehr…

 

5.4 UBA-Bedarfsumfrage in den Bereichen Land und Wirtschaft zur Unterstützung bei der Klimaanpassung

Welche Informationen und Unterstützung benötigen Bundesländer, Kommunen, Unternehmen und Verbände, um sich auf Auswirkungen des Klimawandels wie zunehmende Hitzewellen und Starkregenereignisse vorzubereiten und daran anzupassen? Wie sollten Informations- und Unterstützungsdienste gestaltet sein? In Vorbereitung eines neuen von Umweltbundesamt und Bundesumweltministerium entwickelten Informationsdienstes zu Klimaanpassung führen das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung, Ecolo und Dr. Torsten Grothmann eine Umfrage durch. Sie läuft bis zum 8. März. Der neue Informationsdienst soll als Teil des Deutschen Klimavorsorgeportals im Sommer 2018 online gehen. Zur Umfrage…

(6) Wissenschaftskommunikation

Wissenschaft braucht Courage – Siggener Impulse 2017

Es ist Zeit zum couragierten Handeln für Wissenschaft und Wissenschaftskommunikation. Dafür ist es notwendig, anti-aufklärerischen Kräften entgegenzustehen und gleichzeitig gesellschaftliche Widerstandskräfte gegen fake news zu stärken. Gleichzeitig braucht es in der Wissenschaftskommunikation eine stärkere Orientierung an Werten und Inhalten. Das ist der Kern der Ergebnisse des Siggener Kreises, der im Oktober 2017 auf Gut Siggen in Ostholstein tagte. 20 Expertinnen und Experten aus Wissenschafts-PR, Journalismus sowie Forschung und Lehre haben sich erneut „eine Woche Zeit“ genommen, um über die aktuellen Herausforderungen in der Wissenschaftskommunikation zu diskutieren. Das Ergebnis wurde unter dem Titel „Wissenschaft braucht Courage“ veröffentlicht. Mehr…

(7) Ausschreibungen

7.1 Wettbewerb „Blauer Kompass“ 2018

Das Umweltbundesamt zeichnet bereits zum dritten Mal lokale und regionale Maßnahmen aus, die konkret dazu beitragen, den Folgen zu erwartender Klimaänderungen in den kommenden Jahrzehnten begegnen zu können – ob Begrünung des Bürodachs, Entsiegelung des Schulhofs oder Sonnenschutz für den Spielplatz. Bewerbungsschluss ist der 11. März. Mehr…

 

7.2 Postdoc Academy for Transformational Leadership

Die europäische Programm qualifiziert und unterstützt die nächste Generation führender Nachhaltigkeits- und Transformationswissenschaftler und -wissenschaftlerinnen. Die Postdoc Academy for Transformational Leadership ist ein gemeinsames Projekt der Robert Bosch Stiftung und vier akademischer Zentren: der Humboldt-Universität zu Berlin, der Leuphana Universität Lüneburg, des Stockholm Resilience Centre und des Dutch Research Institute for Transitions (DRIFT) in Rotterdam. Eine Bewerbung ist bis zum 15. April online möglich. Mehr…

 

7.3 Nachwuchsförderpreis „Preparedness 2030“

Das Deutsche Komitee Katastrophenvorsorge (DKKV) ist ein Netzwerk von Akteuren aus Wissenschaft, Politik und Praxis, die sich für die Katastrophenvorsorge in Deutschland einsetzen. Mit ihrem Nachwuchsförderpreis prämiert es Abschlussarbeiten, die einen inhaltlichen Bezug zu den Themen der Katastrophenvorsorge und -nachsorge, dem Bevölkerungsschutz, der Anpassung an den Klimawandel oder der Integration von Katastrophenvorsorge und Anpassung an den Klimawandel aufweisen. Die Bewerbungsfrist endet am 1. August. Mehr…

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Deutsches Klima-Konsortium e. V. (DKK)

im Wissenschaftsforum
Markgrafenstraße 37
10117 Berlin

T: +49 30 76 77 18 69-0
F: +49 30 76 77 18 69-9
E-Mail: info[at]klima-konsortium.de
www.deutsches-klima-konsortium.de

Vorstand: Prof. Dr. Mojib Latif, Vorsitzender
Dr. Paul Becker | Prof. Dr. Gernot Klepper 
Prof. Dr. Jochem Marotzke | Prof. Dr. Monika Rhein

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