Verschiedene Bedarfsprognosen zeigen: die jährlichen Unterstützungsleistungen für Entwicklungsländer müssen sich in den kommenden fünf Jahren mindestens verzehnfachen, wenn die Weltgemeinschaft auf dem Pfad ihrer bisherigen Ziele für Klimaschutz und Klimaanpassung bleiben will. Hilfszahlungen für klimabedingte Schäden und Verluste an besonders betroffene Staaten sind hierbei noch gar nicht eingerechnet.
Schafft es die Weltklimakonferenz in Baku, die bis zum Ende dieser Dekade benötigten Mittel für die internationale Klimafinanzierung abzusichern?
Aus den bisherigen Vorverhandlungen ist der nötige Quantensprung von Milliarden auf Billionen US-Dollar pro Jahr nicht abzusehen - zu konträr scheinen die Verhandlungsinteressen der verschiedenen Staatengruppen. Viel Aufschub haben die Vertragsstaaten nicht mehr. Im Pariser Übereinkommen haben sie sich verpflichtet, das NCQG als neues Mengenziel der internationalen Klimafinanzierung bis spätestens 2024 festzulegen.
Vor welchen Hürden stehen die Verhandlungen über ein neues Mengenziel für die internationale Klimafinanzierung? Wie verteilen sich derzeit die globalen Klimafinanzströme? Auf welchen Grundlagen basieren die Verhandlungen in Baku überhaupt? Und: Wie könnte ein bedarfsorientiertes, gleichzeitig realistisches Verhandlungsergebnis der COP29 aussehen?
Der Klimaökonom Reimund Schwarze vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) und der Wissenschaftsredakteur Ralf Röchert vom Alfred-Wegener-Institut (AWI) haben für das Deutsche Klima-Konsortium (DKK) ein allgemeinverständliches Hintergrundpapier zu den finanzpolitischen Verhandlungen rund um die Weltklimakonferenz in Baku geschrieben.