„Selbstverbrennung“

02.11.2015 | News

Ein neues Buch von Hans Joachim Schellnhuber, Physiker, Politikberater, Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung und Mitglied des DKK, zur Klimakrise

Von Pioniertagen in Baracken bis zum Papst im Vatikan, von den ersten Gleichungen zu den modernsten Computersimulationen Hans Joachim Schellnhuber, erkundet seit drei Jahrzehnten das Menschheitsproblem Klimawandel. Forschungsbilanz, Lebensbericht, Ökomanifest: all das ist sein heute erschienenes großes Buch zur Klimakrise. Wenige Wochen vor dem Weltklimagipfel von Paris richtet sich sein Buch an die breite Öffentlichkeit.

„Der Titel ‚Selbstverbrennung’ ist eine doppelte Provokation“, erklärt Schellnhuber. „Tatsächlich ist die Menschheit auf dem Weg in die ungewollte Selbstverbrennung, wenn sie nicht sehr bald abbiegt auf den Pfad der Nachhaltigkeit.“ Werden weiter unvermindert Kohle, Öl, Gas verfeuert, so heizen die dabei freiwerdenden Treibhausgase unseren Planeten bereits bis Ende unseres Jahrhunderts um etwa vier Grad auf, später um sechs Grad und mehr. „Dieses Jahr wird als das wahrscheinlich wärmste seit Beginn der Messungen in die Geschichte eingehen – die Krise ist überdeutlich“, so Schellnhuber. „Risiken ungekannten Ausmaßes sind die Folge, von Wetterextremen über den Anstieg des Meeresspiegels bis hin zu Strömen von Klimaflüchtlingen.“

Zugleich spielt der Titel ‚Selbstverbrennung’ aber darauf an, dass der Wissenschaftler Schellnhuber sich nun als Buchautor wie zuvor schon als öffentlicher Redner und als Berater von Institutionen wie der Bundesregierung oder der Weltbank ins Feuer der öffentlichen Auseinandersetzung begibt. „Natürlich wäre mein Leben leichter, wenn ich einfach nur Studie auf Studie häufen würde“, sagt Schellnhuber. „Aber als Wissenschaftler sehe ich mich in der Verantwortung, nicht bloß mit anderen Forschern unsere Erkenntnisse zu teilen. Sondern mit all jenen, die von den Folgen des Klimawandels am Ende betroffen sein werden. Und in deren Macht es steht, ihn zu stoppen.“

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