Dr. Sonja Peterson
Wissenschaftliche Geschäftsführerin des Instituts für Weltwirtschaft in Kiel (IfW)
Da mir ein reines Mathematikstudium nach meiner Schulzeit zu theoretisch erschien, entschied ich mich für ein Studium der Wirtschaftsmathematik. Im Laufe des Studiums in Hamburg entdeckte ich den Schwerpunkt Umweltökonomie, der mich begeisterte, da Umweltfragestellungen für mich bereits damals einen hohen Stellenwert besaßen. Für mein USA Studium wählte ich daher die University of Colorado in Boulder, wo ich einen Master in Economics mit umweltökonomischem Schwerpunkt machen konnte. Im Rahmen einer Seminararbeit über die Besteuerung von CO2- Emissionen beschäftigte ich mich zum ersten Mal mit Klimaökonomie. Nach dieser Auslandserfahrung promovierte ich am interdisziplinären Graduiertenkolleg der Universität Kiel in integrativer Umweltbewertung. Nach der erfolgreichen Promotion wollte ich in der politik- und umweltrelevanten Forschung bleiben und erhielt eine Anstellung am Institut für Weltwirtschaft im Bereich Umwelt und natürliche Ressourcen. Diese Stelle passte aufgrund der zusätzlich vorausgesetzten Modellierungsexpertise sehr gut zu meinen Fähigkeiten. Mit der Präsidentschaft 2004 von Prof. Snower veränderten sich die Strukturen am IfW und ich übernahm die Leitung des Bereichs Umwelt und natürliche Ressourcen, mit dem eigenen Schwerpunkt Klimapolitik. 2010 wechselte ich ins Wissenschaftsmanagement des Instituts und bin seit 2012 wissenschaftliche Geschäftsführerin. Da ich insbesondere für die Finanzierungs- und Projektplanung der einzelnen Forschungsbereiche verantwortlich bin, bleibt mir derzeit nur wenig Zeit für eigene Forschung.
In der jüngeren Vergangenheit beschäftigte sich meine Forschung beispielsweise im Rahmen eines EU-Projekts, mit der Integration von Indien und China in internationale Klimaabkommen (http://www.ifw-members.ifw-kiel.de/publications/assessment-of-the-impacts-of-different-effort-sharing-approaches-on-china-and-india). Im Rahmen des Projekts haben wir gemeinsam mit chinesischen und indischen Kollegen mit Hilfe verschiedener Modelle analysiert, welche Auswirkungen unterschiedliche Klimaregime auf Indien und China haben könnten. Eine vertiefende Analyse in der wir unser globales Modell das internationale Rückkoppelungen abbilden kann mit einem detaillierteren Modell für Indien gekoppelt haben zeigt, dass unterschiedliche Bevölkerungsgruppen in Indien sehr unterschiedlich von Klimapolitik betroffen sein werden. Damit gerade die ärmsten Haushalte nicht negativ betroffen sind, müssen diese aus den Einnahmen von Zertifikatverkäufen kompensiert werden.
(Stand: 08.05.2014)
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