Meteorologie ist Physik der Atmosphäre - Physik: Das Meteorologie-Studium in den ersten Semestern unterscheidet sich nur wenig vom Studium der reinen Physik. Wer sich also mit dem Gendanken trägt, Meteorologie zu studieren, sollte keine Angst vor der Physik haben. - Outdoor: Meteorologische Vorgänge finden in der Regel außerhalb des Labors statt. Auf Meßkampagnen kann man den Reiz erleben, mit hochempfindlichen Meßgeräten in der Natur zu arbeiten. - Engineering: Handwerkliches Geschick ist gerade in den Bereichen der experimentellen Meteorologie von Vorteil. Auf Meßkampagnen ist auch Improvisationstalent gefragt. - Programmieren: Bei meteorologischen Messungen fallen große Mengen an Daten an. Für die Auswertung dieser Daten existiert in der Regel keine kommerzielle Software. Während des Studiums kann man verschiedene Auswertepakete kennenlernen, mit denen Routinen zur Datenauswertung geschrieben werden können. Programmierkenntnisse sind nicht direkt Voraussetzung zum Studium, sondern werden meist nebenbei erworben. - Kommunikation: Der erste Kontakt mit der Meteorologie entsteht meist durch den Wetterbericht im Radio oder Fernsehen. Die dort vorgetragenen Berichte werden von Meteorologen verfasst und teilweise selbst vorgetragen. Trotz der großen Medienpräsenz ist nur eine sehr kleine Zahl der Meteorologen bei den Medien angestellt. Die Fähigkeit, komplizierte Sachverhalte einfach darzustellen, wird im Meteorologie-Studium trainiert.
Physik im Meteorologie-Studium Physik ist die grundlegende Disziplin unter den Naturwissenschaften, die sich diesen Fragen widmet. Ihr Ziel ist die Erkenntnis jener Gesetze, die allen Vorgängen und Erscheinungen in der Natur zugrunde liegen. Sie versucht daher, das quantitative Verständnis der Naturphänomene zu nutzen, um damit die Grundlage zu liefern für eine kontrollierte Anwendung der Naturgesetze zur Prognose oder Steuerung von technischen Prozessen. Damit ist sie Basis der Anwendungen auf zahlreichen Gebieten von der Technik bis hin zur Medizin. Mit einem Teilgebiet, der Physik der Atmosphäre, beschäftigt sich die Meteorologie. Physikerinnen und Physiker entwickeln ebenso wie Meteorologinnen und Meteorologen ein modernes Naturverständnis, indem sie die Vorgänge in der Natur beschreiben, modellieren und vorhersagen. Sie müssen dabei über die Fähigkeit verfügen, Strukturen zu erkennen, bei Problemstellungen systematisch vorzugehen, zu formalisieren und zu abstrahieren, sie müssen häufig mathematisches Handwerkszeug nutzen. Sie müssen verstehen, Argumentationen präzise zu führen und objektive Wahrheiten zu finden.
Der Bachelorstudiengang Im Jahr 2006 wurde der Diplomstudiengang Meteorologie durch den Bachelor-/Masterstudiengang Meteorologie abgelöst. Die Bachelorstudiengänge dienen dazu, den Übergang in einen konsekutiven Masterstudiengang oder den qualifizierten Wechsel zu anderen Disziplinen zu ermöglichen. Sie können für bestimmte Tätigkeitsfelder auch für sich berufsqualifizierend sein. Denkbare Berufsfelder könnten zukünftig vielleicht dort zu finden sein, wo Unternehmen Berufseinsteigern eine auf fundiertem mathematisch-naturwissenschaftlichem Grundwissen aufsetzende Weiterqualifikation entsprechend der Unternehmensbelange ermöglichen (z.B. in speziellen Trainee-Programmen). Zum anderen könnten Unternehmen Bedarf an Absolventen des Bachelorstudiengangs Physik für Aufgaben haben, die analytische Fähigkeiten und Abstraktionsvermögen erfordern, für die aber die umfassende wissenschaftliche Qualifikation der bisherigen Diplom-Physikerinnen und Diplom-Physiker bzw. der zukünftigen Masterabsolventen nicht vollständig erforderlich ist. Im Marketing und Vertrieb wäre das zum Beispiel vorstellbar. Absolventen eines Meteorologie-Bachelorstudiengangs sind z.B. beim Deutschen Wetterdienst für den gehobenen Dienst qualifiziert, sofern sie, wie in dem beantragten Bachelorstudiengang vorgesehen, hinreichende Kenntnisse in synoptischer Meteorologie erworben haben.
Der Masterstudiengang Für eine wissenschaftliche Karriere (Promotion) ist der Masterabschluss erforderlich. Darüber hinaus benötigt der Deutsche Wetterdienst in zunehmendem Maße Meteorologen mit Master-Abschluss. Die konsekutiven Masterstudiengänge sind forschungsorientiert und führen die Absolventen zu der an der internationalen Spitze orientierten Berufsqualifikation als Physikerin und Physiker bzw. Meteorologin und Meteorologen. Berufliche Schlüsselkompetenz im experimentellen Bereich ist die Fähigkeit, geeignete und möglichst eindeutige Antworten liefernde Experimente zu entwerfen, sowie die Beobachtungen und Messresultate auf der Basis umfassenden und vielseitig anwendbaren Wissens zu interpretieren. Im theoretischen Bereich sind die begriffliche und mathematische Analyse beobachteter physikalischer Eigenschaften sowie das Entwickeln numerischer Modelle und numerischer Verfahren auf verschiedenen Abstraktionsebenen die charakteristischen Kompetenzen der Physik- und Meteorologieabsolventen. Überfachliche Schlüsselkompetenzen sind bei Meteorologinnen und Meteorologen besonders im Bereich der präzisen Darstellung und Präsentation, des strukturierten Problemlösens und im effizienten Projektmanagement sowie der Zusammenarbeit in internationalen Teams ausgeprägt. Überfachliche Schlüsselkompetenzen werden insbesondere im Bereich der Seminare, des Laborpraktikums und der Abschlussarbeiten integrativ gefördert. Aufgrund dieser vielfältigen grundsätzlichen Fähigkeiten können Meteorologinnen und Meteorologen zum einen in öffentlich geförderten und in industriellen Forschungslabors an grundlagen- und anwendungsorientierten Fragestellungen arbeiten und sind zum anderen auch außerhalb des unmittelbaren Fachs wie beispielsweise in der Informationstechnologie, der Unternehmensberatung sowie im Bank- und Versicherungswesen gesuchte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sie sind vielfach auf Gebieten tätig, für die sie während des Studiums nicht direkt ausgebildet wurden, überall dort wo in einem sich schnell verändernden Umfeld komplexe Probleme strukturiert behandelt werden müssen und flexible kreative Problemlöser gefragt sind. Meteorologinnen und Meteorologen übernehmen zunehmend Aufgaben, die sich aufgrund des globalen Wandels in der Atmosphäre insbesondere im Umwelt- und Klimaschutz und allgemein in der Vorsorge für Gesellschaft und Wirtschaft ergeben. |