Parlamentarische Veranstaltungen

20.03.2013

Hauptautoren stellen neuen Bericht des Weltklimarats vor

Parlamentarisches Frühstück zum Fünften IPCC-Sachstandsbericht

Zum ersten Mal führte das DKK am 20. März 2013 ein Parlamentarisches Frühstück durch. Rund 25 Abgeordnete und etwa gleich viele Mitarbeiter aus Büros und Fraktionen waren um acht Uhr morgens gekommen, um sich eineinhalb Stunden von Wissenschaftlern des DKK aus erster Hand zu Klima und Klimafolgen zu informieren und sich mit ihnen auszutauschen.

Anlass war die bevorstehende Veröffentlichung des zweiten Teils des fünften Sachstandsberichts des Intergovernmental Panel on Climate Change IPCC. Unter dem Titel „Klimafolgen, Anpassung, Verwundbarkeiten“ wird der Bericht am 31. März der Öffentlichkeit vorgestellt. Ziel war ein wissenschaftsbasierter Dialog mit politischen  Entscheidungsträgern zu Klima und Klimafolgen. Damit möchte das DKK der derzeitig wahrgenommenen Entkopplung von Energiewende-Diskussion und Klimawandel-Problematik entgegenwirken.

Professor Wolfgang Cramer vom Institut Méditerranéen Biodiversité et d'Ecologie marine et continentale (Aix-en-Provence, Frankreich) und ehemals am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung tätig, sprach über die Herausforderungen, die die Folgen der Klimaerwärmung heute schon für Wirtschaft, Umwelt und Gesellschaft haben. In dem neuen Bericht würden sie besser, detaillierter und empirisch belastbarer bewertet als je zuvor. Auf konkrete Ergebnisse konnte er nicht eingehen, was angesichts der Fülle an Informationen auch nicht nötig war.

Die Beiträge von Professor Jochem Marotzke vom Max-Planck-Institut für Meteorologie in Hamburg und Professor Monika Rhein vom Institut für Umweltphysik an der Universität Bremen, stellten einige wesentliche Aspekte zu den wissenschaftlichen Grundlagen des Klimawandels aus dem gleichnamigen ersten Teilbericht vor. Beide Wissenschaftler hatten an jenem Bericht verantwortlich als Hauptautoren mitgewirkt. Es ging um die Veränderung des Strahlungsantriebs, der sich nur durch die Zunahme des menschgemachten CO2 erklären lässt, um die nachgewiesene Energiezunahme im Erdsystem und um den inzwischen gut dokumentierten Erwärmungs- und Niederschlagstrend in Deutschland, der anhand neuester Grafiken des Deutschen Wetterdienstes anschaulich dargestellt werden konnte.

Auch die Parlamentarische Staatssekretärin des Bundesumweltministeriums, Rita Schwarzelühr-Sutter, war unter den Anwesenden. Sie nahm bei der Gelegenheit ein Plakat zum IPCC Weltklimabericht, produziert durch DKK und klimafakten.de, dankend entgegen. In ihrer kurzen Grußadresse wies sie darauf hin, dass für ihr Haus die wissenschaftlichen Ergebnisse zu Klima und Klimafolgen eine entscheidende Basis für das Politikziel der Minderung des Klimawandels sei.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer lauschten trotz der frühen Stunde und trotz der anspruchsvollen Thematik konzentriert den kurzen Impulsen und hatten dann jede Menge Fragen für die Wissenschaft parat. Alle Fragen konnten nicht mehr adressiert werden, denn leider mussten die meisten Abgeordneten aufgrund einer kurzfristig angesetzten Regierungserklärung die Veranstaltung vorzeitig verlassen. Schade, aber: so ist Parlament!

Die Hauptbotschaft der Veranstaltung stand jedoch fest: Die Befunde der Wissenschaft zum Klimawandel sind so belastbar wie nie zuvor – und dennoch wird beim Einstieg in die Niedrig-Emissions-Wirtschaft vor allem über Risiken und selten über Chancen debattiert.

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