Der Klimawandel hält sich nicht an Ländergrenzen. Die Klimaforschung ist deshalb sehr international aufgestellt, außerdem interdisziplinär (unterschiedliche Wissenschaftsdisziplinen arbeiten zusammen) und transdisziplinär (Wissenschaft und Praxis arbeiten zusammen). Neben dem naturwissenschaftlichen Systemverständnis spielt das Verständnis des menschlichen Gesellschaftssystems, der gesellschaftlichen Möglichkeiten von Resilienz sowie Innovation und Transformation eine immer größere Rolle. Diese Entwicklung bildet sich in den heutigen Forschungsvorhaben ab, in denen neben den Naturwissenschaften (Meteorologie, Ozeanographie, Biogeochemie, Physik …) immer öfter Sozialwissenschaften (Politologie, Ökonomie, Soziologie, Psychologie, Kommunikationswissenschaften …) sowie Technik und Ingenieurswissenschaften zusammenarbeiten. Längst stehen Klimaforschung und Gesellschaft vor der Frage: „Warum wissen wir so viel und handeln so wenig?“ Dieses als „knowledge-action gap“ bezeichnete Phänomen beschäftigt immer mehr Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Praxis. Das in immer mehr Ländern anerkannte Politikziel, bis zur Mitte des Jahrhunderts klimaneutral zu leben und zu wirtschaften, erfordert gut aufeinander abgestimmte Transformationspfade in allen gesellschaftlichen Bereichen. Inter- und transdisziplinäre Forschung sowie Praxistests in Reallaboren liefern die nötigen Innovationen.