1.1. Zwischen Hitzestress und grünen Finanzmärkten
Am 13. Juli lud die Behördenallianz erstmals zu einem Landes- und kommunalpolitischen Abend ein, um mit Entscheidungsträgern vor Ort über Chancen und Risiken des Klimawandels in der Metropolregion Rhein-Main ins Gespräch zu kommen.
Prof. Dr. Gerhard Adrian, Präsident des Deutschen Wetterdienstes und Gastgeber in Offenbach, begrüßte die rund 20 Gäste aus Hessen und Rheinlandpfalz und stellte die Behördenallianz als einen strategischen Zusammenschluss von fünf oberen Bundesbehörden vor, darunter die beiden DKK-Mitglieder Umweltbundesamt und Deutscher Wetterdienst. Ziel ist es, über eine bessere Vernetzung der Akteure dazu beizutragen, dass Optionen der Klimaanpassung bekannter und breiter umgesetzt werden.
Die Hitzewelle, die Anfang Juli zu einem neuen Temperaturrekord in Deutschland führte, war noch allen präsent, als Gerold Reichenbach, Mitglied des Deutschen Bundestags (SPD) und Vorsitzender des Deutschen Komitees für Katastrophenvorsorge, über die Folgen zunehmender Hitzetage in der Region und Möglichkeiten der Anpassung sprach. Zwar verursacht extreme Hitze weniger Sachschäden als andere Wetterextreme, doch sie fordert eine weitaus höhere Zahl an Todesopfern, vor allem unter der älteren Bevölkerung. Dass die Bevölkerung immer älter werde und die Zahl der Single-Haushalte weiterhin steige, würde das Problem für die öffentliche Verwaltung noch verschärfen. Die anschließende Diskussion zeigte, dass es auf Landes- und kommunaler Ebene bereits erste Aktivitäten gibt, um auf die Hitzewarnungen des DWD koordiniert zu reagieren. Von einem Hitzeplan – ähnlich der in Kommunen vorliegenden Hochwasserpläne – sei man aber noch weit entfernt.
Prof. Dr. Gernot Klepper, Umweltökonom vom Institut für Weltwirtschaft Kiel, begann seinen Vortrag zu „Energiewende – warum machen wir das überhaupt?“ mit einer Betrachtung der Vernichtung von Kapital durch Extremwetter. Interessant: Bei Hitze entstünden die weitaus höchsten Kosten durch das rapide Absinken der Arbeitsleistung, wie eine Studie des IfW gezeigt hat. Dieser Aspekt der Gefährdung des Witschaftsstandortes sei bisher kaum berücksichtigt worden. Die Energiewende dient nach seiner Darstellung aber nicht nur der notwendigen Begrenzung der Risiken durch Klimawandel – sie ist gleichzeitig ein Innovationsmotor, den Deutschland und starke Wirtschaftsstandorte wie das Rhein-Main-Gebiet nutzen müssen. Am Beispiel der von China jüngst vorgelegten Klimaziele stellte er das Marktpotenzial für die Steuerungssysteme von Solarpanels vor, die nach wie vor aus Deutschland kommen.
Der Landes- und kommunalpolitische Abend der Behördenallianz wurde unterstützt vom Deutschen Städtetag und dem Deutschen Städte- und Gemeindebund und fand in Kooperation mit dem Deutschen Klima-Konsortium und klimafakten.de statt.
Den Programmflyer (PDF) finden Sie hier (Link).
1.2. Sommerfest bei Classic Open Air
In der ersten (Fenster-)Reihe der DKK-Geschäftsstelle konnten die Gäste des Sommerfests am 2. Juli das Classic Open Air-Konzert auf dem Berliner Gendarmenmarkt bei entspannter Stimmung, kühlen Getränken und einem leckeren Buffet genießen.
Erstmals haben in diesem Jahr alle im Wissenschaftsforum vertretenen Organisationen – Alexander von Humboldt Stiftung, Deutscher Akademischer Austauschdienst, Deutsche Forschungsgemeinschaft, DKK, German University in Cairo, Konsortium Deutsche Meeresforschung und Max-Planck-Gesellschaft – gemeinsam zum Sommerabend eingeladen. Rund 250 Gäste aus Wissenschaft, Medien und Politik sind gekommen. Sie wurden von den Präsidenten und Vorständen der Organisationen im Foyer begrüßt. Für das DKK waren das Vorstandsmitglied Jochem Marotzke vom Hamburger Max-Planck-Institut für Meterorologie und Geschäftsführerin Marie-Luise Beck.
Neben der Live-Musik des Deutschen Filmorchesters Babelsberg – die von Johann Strauß über Mozart, Puccini und Prokowjew bis hin zur Rocky Horror Show und Popstar Laith Al-Deen reichte – gab es viele angeregte Gespräche mit Freunden und Partnern des DKK. Höhepunkt der lauen Sommernacht war das traditionelle Feuerwerk, das den Gendarmenmarkt in bunten Farben erstrahlen ließ.
Fotos vom Sommerfest finden Sie hier (Link).
1.3. Klimawandel im Südwesten Deutschlands
Am 23. Juni befasste sich ein Journalisten-Workshop der Behördenallianz Klimaanpassung in Stuttgart mit Extremwetter, Risikovorsorge und Strategien für weniger Treibhausgase.
Was bedeuten die Szenarien der Klimaforschung für den Südwesten Deutschlands? Lässt sich der Klimawandel abmildern? Wo werden welche Wetterextreme häufiger vorkommen und mit welchen Konsequenzen? Wie sind Kommunen, Unternehmen und die Politik auf den Klimawandel vorbereitet und was kann jede und jeder Einzelne tun?
Diese Fragen gewinnen gerade auch für Journalisten an Bedeutung. Antworten gaben Fachleute aus Bundesbehörden, dem Land Baden-Württemberg und der Landeshauptstadt Stuttgart. Sie boten einen kompakten Überblick zu aktuellen Fakten des Klimawandels und zu Vermeidungs- und Anpassungsstrategien – konkret veranschaulicht für lokale und regionale Medien.
Das Interesse der Journalisten war groß. Besonders das Thema Hitze traf einen Nerv und wurde von den 20 teilnehmenden Wissenschafts-, Print- und Hörfunkjournalisten als äußerst relevant für die Berichterstattung eingestuft. Es gab gute Diskussionen, Betroffenheit, viele Nachfragen und Interviews mit den Experten.
Der Journalisten-Workshop der Behördenallianz fand in Kooperation mit dem Deutschen Klima-Konsortium und klimafakten.de statt.
Das Programm (PDF) finden Sie hier (Link).
Am 14. Oktober ist ein Journalisten-Workshop zum Klimawandel in Bremen geplant.
Infos dazu folgen zeitnahe auf der Website des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (Link).
Am 10. Juni 2015 haben Professor Dr. Mojib Latif, DKK-Vorstandsvorsitzender, Professor Dr. Gernot Klepper, DKK-Vorstand, Dr. Silke Beck, DKK-Mitglied, und DKK-Geschäftsführerin Marie-Luise Beck das Positionspapier zu den „Perspektiven für die Klimaforschung 2015 bis 2025“ in Berlin bei einem Klima-Frühstück vorgestellt.
Der Videomitschnitt des Klima-Frühstücks ist jetzt online (Link DKK-Website).
Dort sehen Sie auch Statements von Prof. Dr. Mojib Latif, Prof. Dr. Gernot Klepper und Dr. Silke Beck zu den Perspektiven für die Klimaforschung (3 Videos).
Besuchen Sie auch den DKK-Kanal auf YouTube (Link) und abonnieren Sie unsere DKK-Videos.
Das DKK-Positionspapier zum Herunterladen finden Sie hier (Link).
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Der DKK-Newsletter verabschiedet sich nun in die Sommerpause und erscheint im September wieder. Die DKK-Geschäftsstelle ist selbstverständlich auch in den Sommerwochen besetzt und steht als Ansprechpartner für Ihre Anfragen bereit.
Ich wünsche Ihnen einen entspannten Sommer.
Beste Grüße
Marie-Luise Beck
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Geschäftsführerin
Deutsches Klima-Konsortium e.V. (DKK)
im Wissenschaftsforum
Markgrafenstraße 37
10117 Berlin
T: +49 30 76 77 18 69-0
F: +49 30 76 77 18 69-9
E-Mail: info(at)klima-konsortium.de
www.deutsches-klima-konsortium.de
Vorstand: Prof. Dr. Mojib Latif, Vorsitzender
Dr. Paul Becker | Prof. Dr. Gernot Klepper
Prof. Dr. Jochem Marotzke | Prof. Dr. Monika Rhein