Im deutschen Weinbau existieren lange, Jahrhunderte alte Aufzeichnungen über die phänologische Entwicklung wie bei kaum einer anderen landwirtschaftlich genutzten Kultur. Eine belegte Verfrühung der Wachstumsphasen führt dabei zu besonderen Anbauproblemen wie die erhöhte Gefahr von Spätfrösten oder der früheren Traubenreife bei höheren Temperaturen. Hohe natürliche Zuckergehalte und damit hohe Alkoholgehalte sind insbesondere bei der Weißweinproduktion inzwischen ein Problem. Neben dem Temperatureffekt ist der ansteigende CO2-Gehalt von besonderer Bedeutung. Ein veränderter Stickstoffhaushalt der Böden mit steigender Emission an Lachgasen, aber auch eine reduzierte Stickstoff- und Nährstoffeinlagerung in die Pflanze, deuten sich an. Gerade dieser Effekt könnte zu einer Verschlechterung von Nahrungsmitteln führen, im Weinbau zu einer verringerten Einlagerung an Aminosäuren in die Trauben und damit zu Gär- und Qualitätsproblemen. In einem großen Freilandversuch untersucht die Hochschule Geisenheim den Einfluss erhöhter CO2-Gehalte auf das Wachstum von Reben. Daneben wirken sich steigende Bodentemperaturen ebenfalls negativ auf die Nitratauswaschung von Weinbergböden aus.
Vortrag von Prof. Dr. Otmar Löhnertz (Hochschule Geisenheim)
Veranstalter: | Frankfurter Geographische Gesellschaft e.V. |
Veranstaltungsort: | Goethe-Universität Hörsaalgebäude - Campus Bockenheim, Hörsaal H II, EG Mertonstraße 17-21 60325 Frankfurt am Main Deutschland |
Beginn: | 04.02.2015 |
Ende: | 04.02.2015 |
Internet: | Weitere Informationen |